Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung
Medizin | Betreuung
Gesund alt werden Alterskrankheiten aktiv entgegentreten
Klinik eng zusammenarbeitet. Ins- gesamt trainieren dort wöchentlich 160 Rehabilitationssportgruppen. Die Teilnahmegebühr wird einmalig von der Krankenkasse übernom- men. Die Maßnahme umfasst 51 Leistungen innerhalb von eineinhalb Jahren und findet in Gruppen als Gymnastik, Herzsport, Lungensport oder im Bewegungsbad statt. Der- zeit nehmen rund 3.200 sogenannte ‚Rehabilitanden‘ an den Kursen teil. Ziel ist es, die meist schon älteren Teilnehmer nachhaltig in Bewegung zu bringen und so fit fürs höhere Al- ter zu machen. Viele Kursteilnehmer treffen sich auch nach Ablauf der Maßnahmen. Der soziale Kontakt untereinander ist ein wesentlicher Ansatz dieser Gruppen. Im Kölner St. Marien-Hospital hat Prof. Dr. Schulz selbst ein Trainings- programm speziell für ältere Men- schen etabliert. Mit regelmäßigen Übungen zur Verbesserung der Kraft, der Stabilität und der Koor- dination wird Gangunsicherheiten und Stürzen vorgebeugt. Jeden Dienstag trainieren bis zu 20 Per- sonen gemeinsam mit Flexi-Bar, Thera-Band oder auf der Vibrati- onsplatte. Dies macht gemeinsam nicht nur Spaß, sondern verbessert auch die Gesundheit. Bei gutem Wetter findet das Training auf dem Dachtherapiegarten mit Blick auf den Kölner Dom statt. Dabei wer- den Stresshormone abgebaut und Glückshormone wie Dopamin ge- bildet.
‚Gesund alt werden‘ ist längst zu einem Thema geworden, das die Gesellschaft bewegt. In Köln zeigte sich dies an den beiden mit jeweils 200 Zuhörern ausverkauften Ver- anstaltungen im Studio Dumont, die in Kooperation mit der Stiftung der Cellitinnen zur Hl. Maria stattfanden. Welche wichtigen Eckpunkte des Alterns man positiv beeinflussen kann, welche Rolle Eiweiße spielen und wie man einem Muskelabbau entgegenwirkt, erklärten Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz, Chefarzt für Geriatrie des Kölner St. Marien- Hospitals, und Rudi Rink, Erwach- senentrainer für Kraft, Koordination und Fitness. „Für Bewegung ist es nie zu spät“, erläuterte Schulz. Zur Vorbeugung typischer Alterskrank- heiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf- erkrankungen und Stürzen können schon ein paar einfache Regeln
helfen. Dazu gehört, neben dem bekannten ausreichenden Trinken, einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßigen Kontrolluntersuchun- gen beim Arzt, auch viel Bewegung. Bereits dreimal 20 Minuten Aus- dauersport pro Woche bringen den Kreislauf in Schwung, fördern das Muskelwachstum, stimulieren die Nerven und regen den Stoffwech- sel an. Ein zügiger Spaziergang, ein paar Bahnen im Schwimm- bad oder eine kleine Fahrradtour machen gute Laune, bringen das Herz auf Trab und frische Luft in die Lungen. Prof. Dr. Annette Welz-Barth, Chef- ärztin der Klinik für Geriatrie und Ger- iatrische Rehabilitation im Wupper- taler Klinikverbund St. Antonius und St. Josef, rät außerdem zur Nutzung des Angebots des Regionalen-The- rapiezentrum (RTZ), mit dem ihre
CellitinnenForum 4/2017 23
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