Cellitinnen 4_2018_Web
Medizin | Betreuung
Hilfe für Parkinson-Patienten Medikamentenpumpe erg nzt die Therapiemöglichkeiten
Morbus Parkinson ist eine Krankheit, die zumindest dem Namen nach sehr bekannt ist. Viele Menschen verbinden damit das typische Zit- tern der Hände. Die Symptome und Einschränkungen betreffen neben diesem sogenannten ‚Tremor‘ noch weitere Bereiche des täglichen Le- bens. Die Stimme der Betroffenen wird leiser, sie bewegen sich kaum noch und schlafen schlechter. Ver- antwortlich dafür ist ein Mangel an Dopamin, ein Botenstoff zwischen den Nervenzellen. Bei Morbus Par- kinson sterben diejenigen Zellen im Gehirn ab, die diesen Stoff bilden. Die Krankheit ist nicht heilbar, aber die Auswirkungen sind durch eine abgestimmte Behandlung aus Phy- sio- und Ergotherapie, Logopädie und mit Medikamenten gut zu be- handeln. Die medikamentöse Therapie ba- siert auf einem Ersatz des fehlen- den Botenstoffs. Die sogenannten ‚L-Dopa Präparate‘ werden in an- gepassten Dosen über den gan- zen Tag verteilt eingenommen. In den ersten Jahren kann so oft eine Besserung der Symptome erreicht werden. Allerdings lässt die Wirkung mit der Zeit nach und eine Erhö- hung der Dosierung ist vonnöten, da die Krankheit weiter fortschrei- tet und immer mehr Nervenzellen absterben. Die Konzentration von Dopamin im Gehirn schwankt zu- nehmend, da sie nur noch von der künstlichen Gabe abhängig ist. Die Phasen, in denen sich die Patien-
ten gut bewegen können, werden kürzer und Zeitabschnitte der Un- beweglichkeit länger. Unwillkürliche Überbewegungen, plötzliche weit ausholende, anfallsartige Bewegun- gen, können zusätzlich auftreten. ImKölner St. Marien-Hospital hat Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachüber- greifende Frührehabilitation, gute Erfahrungen in der Behandlung bei fortgeschrittener Parkinson-Erkran- kung mit einer ,Duodopa-Pumpe‘ gemacht. Diese wird ähnlich wie eine Insulinpumpe ständig mitgeführt und gibt in vorher programmierten Zeit- abständen ein Gel mit L-Dopa und Carbidopa in den oberen Teil des Dünndarms ab. Die krankheitsbe- dingt schwankende Aufnahme der Medikamente in der Magen-Darm
Passage wird so umgangen und es kann eine kontinuierliche Dosierung stattfinden. Das Anlegen der dafür notwendigen dauerhaften Darmson- de wird unter der Leitung der Ober- ärztin der Klinik für Innere Medizin, Dr. Swetlana Friedel, durchgeführt. Die Einstellung der individuellen Me- dikamentenabgabe durch die Pum- pe liegt in der Hand der Neurologin Dr. Pape. „Wir sind froh, eine weitere Therapieoption für Parkinsonpatien- ten im fortgeschrittenen Stadium im St. Marien-Hospital anbieten zu können“, stellt die Chefärztin dazu fest. Neurologisches Therapiecentrum Kunibertskloster 11-13 50668 Köln
Tel 0221 1629-7000 info.ntc@cellitinnen.de
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CellitinnenForum 4/2018
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