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mer Begutachtung der Füße mit den Schuhor thopäden bedarfsgerechte Maßschuhe verord net. Gibt es für die betroffenen Stellen am Fuß keine Aussicht auf Rehabilitation, holt sich das Diabetesteam mit Einverständnis des Patienten eine Zweitmeinung zur bestmöglichen Versor gung ein. In virtuellen Besprechungen wie dem Diabetes- oder dem Gefäßboard diskutieren Di abetologen, Angiologen und Gefäßchirurgen aus verschiedenen Krankenhäusern des Verbundes der Cellitinnen solche Fälle. Bei einer notwendi gen Amputation arbeiten diese Kolleginnen und Kollegen eng mit den Chirurgen der Bergheimer Klinik zusammen. Ganz in kölscher Tradition hat sich im Cellitin nen-Krankenhaus St. Vinzenz ein Dreigestirn ge funden, um die Geschicke der Diabetes-Fußchi rurgie in die Zukunft zu führen: Sarah Dellweg, Michael Göllner und Dipl. med. Ilona Notemann sind gemeinsam angetreten, um das neu gegrün dete Department Diabetes-Fußchirurgie im Kol legialsystem zu leiten. Das Department ist Teil der Klinik für Diabetologie und Endokrinologie unter Leitung von Chefärztin Dr. Monica Negre an. „Bereits seit der Eröffnung der Klinik 2010 gab es eine herausragende fußchirurgische Expertise durch den mittlerweile im Ruhestand stehenden Dr. Engels hier im St. Vinzenz. Da die Versorgung zunehmend komplexer wird, und es außerdem immer mehr Patienten gibt, wurde der Bereich stetig ausgebaut“, berichtet Notemann, die die Abteilung von Beginn an mitgestaltete. Fakt ist: In Deutschland erkranken immer mehr Men schen an Diabetes mellitus – derzeit sind es rund sieben Millionen, Tendenz steigend. Die Progno se: Bis zum Jahr 2040 werden zwölf Prozent der deutschen Bevölkerung erkranken und ein Le ben lang betroffen sein. „Durch Diabetes kann es zu Nerven- oder Durchblutungsstörungen kom men, die folgenschwere Komplikationen bis hin zu Amputationen der unteren Gliedmaßen mit sich bringen“, erläutert Göllner. Das erklärte Ziel des Departments und überregionalen Charcot- und Diabetes-Fußzentrums: so früh wie möglich Behandlung im Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz

zu reagieren und zu behandeln, um Amputatio nen zu vermeiden. „In unserem klinischen Alltag ist Interdisziplinarität sehr wichtig – und trägt ganz maßgeblich zu unserem Erfolg bei“, erklärt die Diabetesspezialistin Dellweg. So arbeitet das Department eng mit den Kliniken für Gefäßchir urgie sowie Diagnostische und Interventionelle Radiologie und dem Department für Klinische Infektiologie am St. Vinzenz zusammen. „Da durch kann in vielen Fällen ein Erhalt des Bei nes und somit der Mobilität auch bei scheinbar aussichtslosen Prognosen erreicht werden.“ Um dieses Ziel praktisch zu realisieren, können die sehr erfahrenen Fußchirurgen auf ein breites Be handlungsspektrum zurückgreifen. Hierzu zäh len die konservative und die operative Behand lung, insbesondere die Charcot-Arthropathie (Sonderform des diabetischen Fußsyndroms), sowie Wiederherstellungen und Korrekturen von hochgradigen Fußdeformitäten – von mi nimal-invasiven Methoden bis hin zu externen Osteosynthese-Verfahren. Und was hält die Zu kunft für das Dreier-Gespann bereit? „Wir wer den weiterhin mit modernsten Therapie- und Behandlungsansätzen eine hochspezialisierte Versorgung unserer Patienten gewährleisten und freuen uns auf neue Kooperationsmöglich keiten im gewachsenen Verbund.“, blicken die Drei voraus. (R.L./K.M.)

Frühzeitig reagieren – Amputationen vermeiden Diabetes mellitus kann für Betroffene viele Folgeerkrankungen mit sich bringen. Eine der häufigsten ist das Diabetische Fußsyndrom (DFS). H ohe Blutzuckerwerte oder starke Blut zuckerschwankungen begünstigen bei Menschen mit Diabetes die Entste

tenfalls chronisch werden können. Wird im Cellitinnen-Krankenhaus Maria-Hilf in Bergheim bei einem Patienten das DFS festgestellt oder kommt er bereits mit diesem Befund zur Be handlung, muss das Diabetesteam zunächst die Ursache ausmachen, um eine wirksame Therapie einleiten zu können. Eine gute Blut zuckereinstellung ist dabei unerlässlich für den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sowie den Behandlungserfolg. Einmal wöchent lich findet zudem eine interdisziplinäre Fußvisite statt. Hier werden die Wunden angesehen und weitere, individuelle Maßnahmen wie Unter suchungen, Wundverbände und Therapien be stimmt. Zum Beispiel ist eine gute Schuhversor gung unabdingbar, um mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Deshalb werden nach gemeinsa

Diabetes-Zentren im Cellitinnenverbund:

Cellitinnen-Krankenhaus St. Hildegardis-Krankenhaus, Köln

hung

von

Durchblutungsstörungen

und

Tel. oder Mail 0221 4003-231 innere@sthildegardis.de

Nervenschädigungen. Nervenschädi gung der Füße führt häufig zu verminderter Schweißproduktion und Trockenheit, wodurch Risse und Wunden leichter entstehen können. Da die Patienten ihre Füße oftmals nicht mehr spüren und sie als isoliert vom Körper betrach ten, führen Fehlbelastungen und Fehlstellun gen zu vermehrter Hornhautbildung. Mögliche Verletzungen nehmen die Patienten deshalb nicht wahr und schonen diese unbewusst nicht. Kommt nun noch eine mangelhafte Durchblu tung hinzu, können die Wunden schlechter zu heilen, wodurch sie noch größer und schlimms Eine

Cellitinnen-Krankenhaus Maria Hilf, Bergheim Tel. oder Mail 02271 87-850 h.obst@maria-hilf-krankenhaus.de

Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz, Köln

Tel. oder Mail 0221 7712-362 diabetologie.kh-vinzenz@cellitinnen.de

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