CellitinnenForum_3_2019

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Rechtzeitig die Weichen stellen Die Unwägbarkeiten des Lebens meistern

einmal die Ergotherapeutin bei den Harboes. Die Kosten für Pflege und Unterstützung imHaushalt trägt mit monatlich 689,- Euro pro Person die Pflegekasse. Doch wie soll es weitergehen? Was, wenn die Hilfsbedürftigkeit beider zunimmt? Ricardo Harboe möch- te am liebsten in eine Senioren- einrichtung ziehen, nach Münster, zu seiner Tochter und den Enkeln. Seine Frau Cinthya ist trotz ihrer Er- krankung von der Idee noch nicht überzeugt. Und überhaupt: Was kostet eigentlich ein Platz in einem Seniorenhaus? Welche Wohnfor- men gibt es dort und können wir uns das leisten? Diese Fragen treiben den Rentner um. Er möchte noch entscheiden können, wie und wo er lebt. Auch um seinen Töchtern nicht zur Last fallen zu müssen, will Harboe alles vorsorglich planen. Das CellitinnenForum rät ihm, sich an die für Köln zuständige Pflege- beraterin des Verbundes (vgl. S. 9) zu wenden, die ihm seine Fragen beantwortet und mit ihm mögliche Schritte bespricht – auch solche, die über die Stadt Köln hinausgehen.

Das Leben hält manchmal un- erwartete Wendungen bereit. Das mussten auch Cinthya und Ricardo Harboe feststellen. Die gebürtigen Chilenen lebten und arbeiteten in Chile, den USA, in Deutschland, Thailand und Venezuela. Als Profes- sor für Hydrologie und Wasserwirt- schaft war er ein gefragter Experte. Außerdem lehrte Harboe an den Universitäten in Santiago, Bochum und Bangkok. Das Ehepaar war in vielen Ländern zuhause, bis es in Köln sesshaft wurde. Mit dem Ein- tritt ins Rentenalter investierten die Wahl-Kölner das Ersparte in eine Eigentumswohnung. Hoch ist die Rente nicht; die Wohnung sichert das Alter ab. So versorgt, wollten beide die kommenden Jahre genie- ßen. Doch dann kamen die Krank- heiten und machten das Leben zu- nehmend beschwerlich. Mittlerweile haben beide Harboes Pflegegrad 2 und werden täglich von der Auxilia, dem ambulanten

Pflegedienst der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria, in Pflege und Haushalt unterstützt. „Ich profitiere von der Hilfe für meine Frau, die zweimal pro Woche zum Einkaufen gefahren wird. Ferner schickt der Pflegedienst alle zwei Wochen jemanden, der die Woh- nung putzt“, erklärt Harboe, dem die Mitarbeiter des Pflegedienstes täglich beimWaschen und Anziehen helfen. Zweimal die Woche steht ein 30-minütiger Spaziergang mit einem Auxilia-Mitarbeiter auf dem Programm, den der Senior wegen seiner Parkinsonerkrankung und den Schwindelanfällen nicht mehr alleine unternehmen kann. Die Tage sind voll durchgeplant: „Außeror- dentliche Termine zu vereinbaren, ist schon eine echte Herausforderung“, erklärt er, ist aber dankbar für die wertvolle Unterstützung, ohne die er das Leben in den eigenen vier Wän- den nicht meistern könnte. Neben Mitarbeitern der Auxilia klingeln zweimal pro Woche die Physio- und

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CellitinnenForum 3/2019

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