CellitinnenForum_3_2019

Medizin | Betreuung

Rheumapatienten besser versorgt Kooperation entschärft Fachärztemangel in der Rheumatologie

Patienten. Dabei achtet er darauf, dass die nötigen Untersuchungen und Therapiemaßnahmen mög- lichst gebündelt stattfinden. Er ent- scheidet auch, welche Fachrichtun- gen für die jeweilige Behandlung hinzugezogen werden müssen. Er kann auf Lungenfachärzte, Rheu- maorthopäden, Haut- und Nie- renärzte sowie eine große Anzahl weiterer Fachärzte im Netzwerk zurückgreifen. Seit Anfang 2019 sind das St. Ma- rien-Hospital sowie das MVZ St. Marien mit vier Fachärzten Ko- operationspartner der ASV Rheu- ma am Rhein. Außer dem Lungen- facharzt und Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie Dr. Andreas Schlesinger sind dies die Radiologen Dr. Michael Buhr und Levan Glonti sowie Sami Zeg- lam, Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie. „Häufiger als man gemeinhin denkt, ist auch die Lunge bei rheumatologischen Er- krankungen betroffen“, erläutert Schlesinger die Einbeziehung der Lungenmedizin innerhalb der ASV. Durch die große Anzahl an Fach- ärzten im Netzwerk bleiben den Patienten lange Wege erspart. Ter- mine werden in der Regel inner- halb von zwei Wochen vergeben. Ein weiterer Pluspunkt der ASV: Teilweise werden Behandlungskos- ten von den Kassen übernommen, die normalerweise nicht erstattet werden.

Verglichen mit der Situation in ländlichen Gebieten ist die Fach- arztdichte in Köln deutlich höher. Aber auch in der Domstadt kann es mitunter zu langen Wartezeiten auf einen Termin bei einem Spezialisten kommen. Davon ist besonders die Rheumatologie betroffen. Abhilfe schafft eine gesetzliche Regelung, die ‚Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung‘ (ASV). Sie ermöglicht, dass Krankenhausärzte und nie- dergelassene Ärzte Patienten mit rheumatologischen Erkrankungen gemeinsam behandeln. Das St. Marien-Hospital und das MVZ St. Marien sind seit Anfang des Jahres mit vier Fachärzten in der ASV Rheuma amRhein vertreten. In der ASV Rheuma am Rhein haben sich zehn Rheumatologen und 40 weitere Fachärzte in der Region

Köln, Bonn und Leverkusen zu- sammengeschlossen, um gemein- sam mit niedergelassenen Ärzten an Rheuma erkrankte Menschen schnell und effizient behandeln zu können. Den betroffenen Patienten steht dadurch die komplette diag- nostische und therapeutische am- bulante und stationäre Infrastruktur zur Verfügung, ohne dass sie statio- när aufgenommen werden müssen. Benötigt wird lediglich eine spezielle Überweisung des behandelnden Hausarztes in die ASV. Patienten können ihren Arzt konkret danach fragen. Da die Überweisung zwei- mal im Jahr erneuert werden muss, bleibt der behandelnde Arzt weiter eingebunden. Nach der Überweisung erstellt ein Rheumatologe der ASV federfüh- rend den Behandlungsplan für den

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