CellitinnenForum_3_2019

Medizin | Betreuung

Prävention von sexualisierter Gewalt Professionell mit dem sensiblen Thema umgehen

sierter Gewalt herausfordernd ist. Nur wenn wir professionelle Struk- turen und geschulte Ansprechpart- ner in allen Einrichtungen haben, können wir die Betroffenen adäquat unterstützen und die Vorfälle be- arbeiten. Deshalb haben wir in den Einrichtungen Vertrauenspersonen benannt, die nach einer Schulung als erste Ansprechpartner zur Ver- fügung stehen. Außerdem gibt es Handlungs- und Gesprächsleitfä- den, die klar regeln, wer wann wie sprechen und handeln muss. Durch Schulungsangebote im CIS-Fort- bildungsprogramm der Senioren- häuser und in der Innerbetrieblichen Fortbildung der Krankenhäuser (IBF) können Mitarbeiter den pro- fessionellen Umgang mit Nähe und Distanz oder Deeskalationstech- niken vertiefen. Mit dem Angebot eines neuen WebTV-Kurses, den wir in Kooperation mit der St. Fran- ziskus-Stiftung in Münster und WebTV Campus entwickeln wol- len, ermöglichen wir einen ersten Einstieg in das Thema. Daher bitten wir alle, sich über die festgelegten Vorgehenswege zu informieren und die aufgezeigten Möglichkeiten der Schulung und Auseinandersetzung zu nutzen.

Körperliche, psychische oder se- xualisierte Gewalt, unterlassene oder aufgezwungene Versorgung: Gewalt gibt es in vielen Facetten, und sie ist häufig nicht offensicht- lich. Als katholischer Träger erhiel- ten die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und alle anderen katholi- schen Träger vom Erzbistum Köln den Auftrag, durch ein sogenann- tes ‚Institutionelles Schutzkonzept‘ Maßnahmen zu planen, die alle Menschen unter dem Dach einer Einrichtung möglichst vor Gewalt, besonders in sexualisierter Form, schützen soll. Eine Gruppe erfahre- ner Mitarbeiter aus allen Bereichen der Kranken- und Seniorenhäuser, diskutierten nach einer Risikoana- lyse Möglichkeiten, wie das Unter- nehmen Gewalt verhindern kann und bei Gewaltvorfällen den Be- troffenen Vertrauen und Hilfe er- möglicht sowie Maßnahmen gegen

mögliche Verdächtige in klaren Handlungsschritten festlegt.

Dieser erste wichtige Schritt ist getan und das Konzept mit den verbindlichen Handlungsleitfäden wurde Ende Mai 2019 beim Erzbis- tum Köln eingereicht. Alle Bestand- teile gelten damit für alle Einrich- tungen des Verbunds. Im Herbst 2019 werden das Schutzkonzept und die entwickelten Unterlagen im Mitarbeiterportal der Krankenhäu- ser, im Intranet der Seniorenhäuser und auch auf der Homepage des Unternehmens hinterlegt, so dass Mitarbeiter und Patienten sich da- rüber informieren können. Wir haben durch die intensive Ausei- nandersetzung mit dem Thema und in der Bearbeitung erster Vorfälle festgestellt, dass der Umgang mit Gewalt und insbesondere sexuali-

Angela Kauffmann, Strategische Personalentwicklung

Maria Adams, Mitarbeiterseelsorgerin der Seniorenhaus GmbH

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CellitinnenForum 3/2019

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