CellitinnenForum_3_2019

Glauben | Leben

Ein besonderer Neubeginn Die Abtei Maria Heimsuchung ist nach Bonn umgezogen

des Gästehauses, selbst mit an- gestellten Kräften, sich nicht mehr bewältigen ließe.

Umzug nach Bonn

Der konsequente Neuanfang an anderer Stelle bedeutete die Um- siedlung des Konventes auf den Bonner Venusberg. Den schon seit Jahren im Rahmen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria gepflegten Kooperationen mit anderen Ordens- gemeinschaften konnte eine weitere Facette hinzugefügt werden. Die Schwestern leben nun im St. Jo- sefshaus, in dem bis August 2018 Ordensfrauen aus der Kongrega- tion der Schwestern Unserer Lie- ben Frau (SND) wohnten. Bereits 2006 hatten diese ihr benachbartes Seniorenhaus Maria Einsiedeln in die Trägerschaft der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen übertragen. Die Schließung der SND-Niederlas- sung und der Erwerb des Hauses durch die Seniorenhaus GmbH er- öffnet den Benediktinerinnen damit die Möglichkeit, die Gemeinschaft wieder an einem Ort zusammenzu- führen und den pflegebedürftigen Schwestern nahe zu sein. In einer Pressemitteilung der Bene- diktinerinnen zu ihrem Vorhaben hieß es: „Auch in Zukunft werden die Schwestern im benediktinischen Dreiklang von Gebet, Lesung und Arbeit leben. In Bonn werden sich die alltäglichen Lebensbedingun- gen für die Schwestern, vor allem

Willkomensgottesdienst in der Kapelle des Seniorenhauses

Die Frage „Wie soll es denn weiter- gehen, wenn der Nachwuchs aus- bleibt?“ erfordert auch von Klöstern monastischer Orden entsprechende Überlegungen. Die Tragweite einer solchen Entscheidung verdeutlicht das Mitte Mai umgesetzte Vorhaben der Benediktinerinnen-Abtei Maria Heimsuchung in Steinfeld. Das Kloster liegt in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Prämonstra- tenser- und seit 1923 Salvatorianer- klosters Steinfeld, dem Begräbnis- ort des hl. Hermann-Josef. 1954 erwarben fünf deutsche Benedik- tinerinnen, die ursprünglich in das belgische Priorat Ermeton-sur-Biert eingetreten waren, das Haus mit Park zur Neugründung. 1958/59 er-

folgten Kloster- und Kirchbau nach den Plänen Emil Steffanns.

Über die Jahre hatten die Benedik- tinerinnen ihr kontemplatives Leben mit dem Betrieb eines Gästehauses verbunden, in dem Exerzitien und andere geistliche Zeiten angeboten wurden. Die gegenwärtig 13 Or- densfrauen - von denen acht über 80 und nur zwei unter 65 Jahre sind - mussten sich allerdings mehr und mehr der Herausforderung dieser Altersstruktur stellen. Dringlich wur- de das Problem, als der Umzug von drei pflegebedürftigen Schwestern, deren fachgerechte Versorgung mit eigenen Kräften nicht mehr leistbar war, in Pflegeeinrichtungen unum- gänglich wurde. Die Benediktine- rinnen erkannten, dass der Betrieb

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