CellitinnenForum_3_2019

für die älteren, sehr verbessern. … Über die Stabilität des Ortes und die Stabilität in der Gemeinschaft hinaus ist für die Schwestern die wesentliche Dimension der ‚bene- diktinischen stabilitas‘ aber die Be- ständigkeit des Herzens: treu zu sein in der Gottsuche und treu zu sein in der Beziehung zu Christus.“ Einige Ordensfrauen beabsichtigen, sich in der Betreuung der Senioren- hausbewohner zu engagieren. Was war nicht alles im Vornhinein zu bedenken gewesen, welche Riesen- aufgabe bedeutete dann auch der Umzug einer kompletten klöster- lichen Institution. Vor allem war mit dem Trennungsschmerz vom jahr- zehntelang liebgewonnenen Klos- ter in der Eifel umzugehen. Am 31. März feierte der Aachener Bischof Helmut Dieser mit den Schwes- tern und vielen ihnen verbundenen Menschen eine bewegende Heilige Messe zum Abschied der Benedik- tinerinnen. Wehmut und Traurigkeit seien für ihn bestimmende Gefühle angesichts des Umzugs der Abtei, so der Aachener Oberhirte, „aber auch große Dankbarkeit dafür, dass die Schwestern bald 65 Jahre ge- wirkt haben und so viel gewachsen ist, was die Menschen in der Eifel zu schätzen wissen. Aber auch Dank- barkeit dafür, dass die Schwes- tern die Zeichen der Zeit erkannt haben und einen guten, eigenen Entschluss fassen konnten, bevor das nicht mehr möglich gewesen wäre.“

Schwester mit Geschäftsführer Thomas Gäde (re.) und Diakon Wolfgang Allhorn beim Begrüßungsempfang

In seiner Predigt verknüpfte Pfarrer Kemmerling das Tagesevangelium Joh 17, 20-26, den Schluss des Abschiedsgebets Jesu, mit dem Geschehen von Abschied und Neu- beginn: Wenn Abschiede, wie so oft und auch für die Schwestern aus Steinfeld, sehr schmerzhaft sind, helfe das Vertrauen in den stets mit- gehenden und gegenwärtigen Gott. Den Namen Gottes, „Ich bin der, der ich bin da“, wie bereits dem Mose im brennenden Dornbusch geoffen- bart, habe Jesus wie keiner zuvor in seiner Bedeutung vorgelebt. Gottes Name sei „ein Versprechen, eine Verheißung: Du bist nicht allein. Ich gehe mit dir, mit euch. In jedem Aufbruch werde ich je neu für euch da sein, für euch sorgen, als euer Gott.“ Dieser Zuspruch gelte den Benediktinerinnen besonders an diesem Tag. Als Pastor sei er froh und dankbar, in den Schwestern „hier auf dem Venusberg eine geist- liche Gemeinschaft zu wissen, de- ren Beten und Singen unser Leben stellvertretend für uns alle vor Gott ins Gespräch bringt.“

Kirche, Kloster und Gästehaus an die Kloster Steinfeld GmbH Co. KG an die Öffentlichkeit bringen: Die Abtei bleibt als geistlicher Ort bestehen und erweitert das schon nebenan im Salvatorianer-Gäs- tehaus bestehende Angebot zu klosternahen Aufenthalten, das zu- nehmend Interesse findet. Heilige Messen werden in der Klosterkirche auch weiterhin gefeiert. Nach dem vollzogenen Umzug wurden die Schwestern von Be- wohnern und Mitarbeiterschaft des Seniorenhauses Maria Einsiedeln herzlich aufgenommen. Wie sehr die Benediktinerinnen auf demBon- ner Venusberg willkommen sind, zeigte auch die Feier der Eucharistie zur Begrüßung des Konventes in der Kapelle des Hauses mit einem anschließenden Empfang. Bernd Kemmerling, leitender Pfarrer des Seelsorgebereichs Bonn-Melbtal, zelebrierte mit Pfarrvikar Georg Püt- zer und Subsidiar Pater Edmund Jäckel SMM, assistiert von Diakon Wolfgang Allhorn, die Heilige Messe.

Kloster und Kirche bleiben

Wenige Tage zuvor konnten die Benediktinerinnen den Verkauf von

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