CellitinnenForum_3_2019

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Im Alter noch mal umziehen? Jeder Lebensabschnitt hat seine eigenen Erfordernisse

Wohnung wurde aus den ehemali- gen Betriebsräumen meines Vaters neu geschaffen. Der hatte hier eine Imkerei und nach seinem Tod hat keiner aus der Familie den Betrieb weitergeführt. AK: Nachdem unsere Tochter zwei Kinder bekommen hatte, war bald klar: Die Wohnung ist zu klein. Wir haben gemeinsam zum Schulantritt der ältesten Enkeltochter, die dann ein eigenes Zimmer benötigte, den Entschluss gefasst, den Wohnraum zu tauschen. So behalten wir die räumliche Nähe zu unserer Tochter und unseren Enkeln. Und unsere bisherige Wohnung ist mit 130 m 2 geradezu ideal für eine Familie.

Mit zunehmendem Alter wird das Wohnen in einem Haus oder einer größeren Wohnung mühsamer. Nicht nur das Treppensteigen, um vom Erdgeschoss ein Stockwerk höher zu kommen, auch die Pflege eines großen Gartens kann Proble- me bereiten. Und das Sauberhalten vieler Räume, die eventuell noch vor Jahren von Kindern bevölkert wur- den, kann darüber hinaus plötzlich zur Belastung werden. Doch – Hand aufs Herz – wer gibt schon gerne sein Zuhause im Hin- blick auf das Alter auf? Viel hat man womöglich im Laufe seines Lebens investiert, um alles nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Die gewohnte Umgebung vermittelt zudem Sicherheit und Geborgen- heit. Und: Je älter ein Mensch wird, desto schwerer fällt es ihm, sein gewohntes Umfeld zu verlassen.

Dieser Überzeugung sind jeden- falls Andreas (67) und Regina (67) Klosinski. Daher haben sie sich bereits vor rund zehn Jahren dazu entschlossen, in eine kleinere und altersgerechtere Wohnung zu zie- hen. Das Haus, in dem sie ihre drei Kinder großgezogen haben, überließen sie schließlich 2011 der ältesten Tochter und deren Familie günstig zur Miete. Wohnungswechsels bereits mit Ende fünfzig entschlossen haben? Für viele stellt sich die Frage nach einem altersgerechten Wohnen ja erst viel später. RK: Unsere älteste Tochter Julia ist mit ihremMann während ihres Stu- diums in eine 63 m 2 großeWohnung direkt neben unseremHaus hier auf dem Grundstück gezogen. Diese Wie kam es, dass Sie sich zu diesem Schritt des

Ist Ihnen der Wechsel schwer gefallen? RK: Ja, natürlich. AK: Das sind 40 Jahre Leben, die sich da angesammelt hatten. Wir haben schließ- lich unsere Kinder dort großgezogen. Außerdem mussten wir uns von sehr vie- len Dingen trennen und uns auf wenige ausgesuchte Möbel beschränken. Aber

wir waren bei- de überzeugt: Jetzt ist der richtige Zeit- punkt. Wir wa-

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