CellitinnenForum_3_2019

Idee | Einsatz

Ein attraktives Dienstplanmodell Verbindliche Arbeitszeiten erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit

Was in der Dienstplanung jahre- lang gut funktionierte, stößt nun zunehmend an Grenzen. Die Le- bensformen der Mitarbeiter wer- den individueller und arbeitsfreie Zeiten erhalten eine höhere Prio- rität. Aber auch die veränderten Ansprüche der Bewohner in den Seniorenhäusern nehmen Einfluss auf die Dienstplanung. Dennoch müssen diese Faktoren weiter- hin der Wirtschaftlichkeit eines Seniorenhauses Genüge tun. Wie kann man nun möglichst al- len Anspruchsgruppen gerecht werden? Die Zufriedenheitserhebung der Seniorenhaus GmbH 2015 ergab, dass die Mitarbeiter in der Pflege eine verbindlichere Vorausplanung ihrer Arbeitszeiten wünschten, bei der mögliche Ausfälle so weit wie möglich berücksichtigt sind. Um private Termine vorrausschau- end planen zu können, sollten die Dienstpläne so verlässlich wie nur möglich sein. Mit dem Fokus auf der Mitarbeiterorientierung wurden bereits 2016 in zwei Seniorenhäu- sern systematisch aufeinander ab- gestimmte Rahmendienstpläne im Zuge eines Pilotprojektes einge- führt. Dabei wurden neue Dienst- zeiten und Besetzungsstärken defi- niert, welche die Grundlagen für ein verbessertes Ausfallmanagement sowie die Reduzierung der Tage- woche für Vollzeitkräfte bildeten. Aufgrund der veränderten Beset- zungsstärke in den Wohnbereichen

mussten die Arbeitsabläufe neu gestaltet werden, was anfangs zu Problemen führte. Jedoch zeigten sich zunehmend die Vorteile der neuen Dienstplanung, insbesonde- re weil in jedem Seniorenhaus indi- viduelle Lösungen unter Mitwirkung der Mitarbeiter erarbeitet wurden. Eine Mitarbeiterbefragung Anfang 2018 im Seniorenhaus Marienklos- ter ergab eine deutliche Zufrieden- heit mit der neuen Dienstplanung. Insbesondere die verbindlich ein- geplanten arbeitsfreien Tage wur- den von den Pflegenden durchweg positiv bewertet. Welches System liegt dem Dienst- plan zugrunde? Den Mitarbeitern wird ein einheitlicher Rahmenplan zugeordnet, der sich fortlaufend wiederholt. Die Fehlzeitenvertre-

tung erfolgt dabei für planbare Aus- fälle – Urlaub oder Fortbildung – im Rahmen der monatlichen Dienst- planung. Mitarbeiter in Rufbereit- schaft können für einen plötzlich erkrankten oder anderweitig ver- hinderten Kollegen einspringen. Dies erfordert allerdings, dass alle Mitarbeiter in allen Wohnbereichen eingesetzt werden. Die Rahmen- dienstpläne sind daher so gestaltet, dass eine möglichst hohe Kontinui- tät in der Beziehungspflege mög- lich ist. Die individuellen Wünsche der Mitarbeiter fließen ebenfalls in die Gestaltung der Rahmendienst- pläne ein. Diesem Arbeitsschritt kommt daher eine besondere Be- deutung zu. Clemens Pollmann Assistent der Regionalleitung Bonn und Kleve

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