CellitinnenForum_3_2019

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Generationen aktiv gelebt wird. Sie bieten Raum für gemeinsame Aktivi- täten und sollen so wiederherstellen, was vielen Menschen oft fehlt: ein nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune. Mehrgeneratio- nenhäuser stehen allen Menschen offen – unabhängig von Alter oder Herkunft. Hier helfen jüngere Mit- menschen älteren und umgekehrt. Interessierte können sich mit ihren Erfahrungen und Fähigkeiten ein- bringen. Sie ermöglichen Hausauf- gabenhilfe, Kinderbetreuung, ge- meinsames Handwerkern, Basteln, Kochen – je nach Gegebenheiten. Die Angebote beruhen auf freiwilli- gem Engagement. Tatsächlich Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen ist mit den bisher beschriebenen Angeboten jedoch nicht immer geholfen. Schließlich fördern sie nicht nur, sondern for- dern auch viel Eigeninitiative, die nicht jeder leisten kann oder will. Daher gibt es genug Menschen, die auf die ‚klassischen‘ Angebote von Senioren- und Pflegeeinrichtungen zurückgreifen. Wer zwar noch alleinbestimmt und alleinverantwortlich leben kann, aber bestimmte Dienstleistungen in An- spruch nehmen möchte oder muss, ist im Servicewohnen gut aufgeho- ben. Hierbei wird in einer Senioren- einrichtung Wohnraum angemietet. Zusätzlich können weitere Leistun- gen wie Hausnotruf und Putzservice oder die Vermittlung von ambulanter Pflege und Betreuung vertraglich eingebunden werden, wobei nicht alle Leistungen zwangsläufig in An- Leben in Senioreneinrichtungen

spruch genommen werden müssen. Die Mieter können darüber hinaus an den zahlreich stattfindenden Frei- zeit- und Unterhaltungsprogrammen teilnehmen. Über die vertraglich ver- einbarten allgemeinen Dienstleistun- gen hinaus gibt es eine Reihe von Serviceangeboten, die zusätzlich gebucht werden können. Dazu ge- hören beispielsweise das Mahlzei- tenangebot im Hausrestaurant, der Zimmer- oder der Einkaufsservice. Wer noch zu Hause lebt, einen Pflegebedarf hat und nicht ganze Tage allein sein kann, findet in der Tagespflege eine gute Anlaufstelle. Pflegebedürftige Menschen kön- nen morgens in die entsprechende Institution gebracht oder von Zu- hause abgeholt werden. Untertags ist so die Zuwendung, Pflege und Betreuung gewährleistet, während abends und am Wochenende Pfle- gedienste oder Angehörige die Versorgung übernehmen. So ist es beispielsweise möglich, dass an De- menz erkrankte oder anderweitig pflege- und betreuungsbedürftige Menschen so lange wie für alle Be- teiligten möglich im Familienverbund leben. Zusätzliche Angebote

bewältigen sein (Erkrankung oder Urlaub der pflegenden Angehöri- gen) oder ein Patient im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt noch nicht wieder so fit sein, dass er nach Hause entlassen werden kann, bietet sich ein Aufenthalt in der Kurzzeitpflege an. In dieser Zeit – maximal acht Wochen im Jahr – nehmen die zu Pflegenden an allen vollstationären Versorgungs-, Pfle- ge- und Serviceangeboten teil. Das Angebot an Plätzen reicht allerdings bei Weitem nicht aus, um der hohen Nachfrage gerecht zu werden. Welche Form des Wohnens und Lebens auch immer der individuel- len Situation angemessen ist: Wer sich frühzeitig informiert, hat gute Chancen, so lange wie möglich mit der gewählten Wohn- und Lebens- situation zufrieden zu sein. Wer sich bereits in jüngeren Jahren für gemeinschaftlich geführte Projekte interessiert, schafft sich ein trag- fähiges Netzwerk abseits familiärer Strukturen. Aber auch, wer in spä- teren Jahren eine Veränderung an- strebt oder nach Alternativen sucht, wird häufig noch fündig. Schwieriger für die Selbstbestimmung wird es erst ab dem Zeitpunkt, wo äuße- re begrenzende Faktoren hinzu- kommen, die eine selbstbestimmte Entscheidung nicht mehr ohne Ein- schränkung möglich machen.

Sollte eine außerplanmäßige Situ- ation bei der häuslichen Pflege zu

Zur weiteren Information: Über Stichwörter wie Gemeinschaftswohnen , Genossenschaftswohnen , Gemeinschaftsdorf , Alternatives Wohnen finden sich viele interessante Informationen im Internet. Über die Angebote in Senioreneinrichtungen informieren Sie die Pflege- beraterinnen der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria. Die Kontaktadressen finden Sie auf Seite 9 in diesem Heft.

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