CellitinnenForum 4_2019_

Glauben | Leben

mich das Wichtigste. Ich habe uns noch nie so nah erlebt, wie bei dem gemeinsamen Wandern den Berg hoch. Das hat uns zusammenge- bracht.“ Im Dürener Raum reiste die Maria auf Planwagen, zunächst noch vom Trecker gezogen, spä- ter von schweren Kaltblütern. Aber auch die Touren mit den Bussen hatten ihren besonderen Reiz, wenn auf der Fahrt intensiv gesungen und gebetet wurde. Geben und Empfangen, die Pilger- madonna erwarten und sie wieder an das nächste Haus abgeben, das war auch ein Teil der Pilgerfahrt: „Ich hätte nicht gedacht, dass das so emotional ist“, sagte eine Senioren- hausleiterin, „die Maria ist uns ans Herz gewachsen und nach zwei Wochen müssen wir sie nun wie- der hergeben!“ Andererseits war zu spüren, wie fieberhaft die Vor- bereitungen liefen, wenn die Pilger- madonna in einem Haus erwartet wurde. Nicht wenige Tränen der Rührung flossen, wenn die Pilger- gruppe singend auf den Hausein- gang zusteuerte.

In den Sommermonaten beschleu- nigte sich das Reisetempo, da in der Region Bonn gleich neun Häuser auf die Statuette warteten. In Me- ckenheim, wo Madonna und Pilger aus Münstereifel mit dem Sommer- fest begrüßt wurden, gab es einen ganzen Pilgertag: Vormittags wurde die Maria mit einem Trupp Fahr- radpilger zur Tomburg gefahren, nachmittags mit einer riesigen Fuß- gruppe durch ganz Meckenheim getragen. Die Vilicher Bewohner

und Mitarbeiter imSt. Adelheidisstift machten ein Fest aus der Ankunft der Madonna. Zweimal überquerte sie den Rhein mit der Mondorfer Fähre, sehr zur Freude der Fähr- leute. Die Kollegen aus Spich und Kleve trafen sich auf halber Strecke im Kloster Kamp zur Übergabe. Ein schönes Miteinander, als die Pilger beider Häuser den Abend und die Nacht im nahe gelegenen Gästehaus verbrachten, ehe die Klever am Folgetag mit der Madon- na nach Hause aufbrachen. Dort zog die Pilgermadonna selbstver- ständlich mit, als Kleve sich zu Fuß auf Nachtwallfahrt nach Kevelaer begab. Ein Wiedersehen mit der Pilgerma- donna feierten die Mitarbeiter Ende September 2019 beim Pflegekon- gress der Seniorenhaus GmbH, der das Jubiläumsjahr beschloss. Außerdem hatte Stadtdechant Dr. Robert Kleine die von ihm 2018 gesegnete Figur zur Dreikönigswall- fahrt in den Kölner Dom eingeladen, die am gleichen Tag stattfand. Und

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