CellitinnenForum 4_2019_

Idee | Einsatz

Ehrenamt ist Herzenssache In den Einrichtungen gibt es viele Möglichkeiten, sich einzubringen

Bücherei-Team, das einmal in der Woche auf allen Stationen Bücher zur Ausleihe anbietet, gibt es einen Besuchsdienst und in Kooperation mit der benachbarten Ursulinen- schule ein Schülerprojekt. Ein De- menzcafé ist als neues Projekt in Planung. Dass ein Ehrenamt häu- fig eine Herzensangelegenheit ist, zeigt die Tatsache, dass zwei der vier Mitarbeiterinnen des Büche- rei-Teams seit mehr als 20 Jahren im Krankenhaus aktiv sind. „Die Bücher sind meist nur der Anlass, ummit den Patienten ins Gespräch zu kommen“, weiß Auweiler. Die meisten Mitglieder seines Teams haben eine enge Verbindung zum Haus. So wie der italienische Leh- rer, der im Viertel lebt und arbeitet und regelmäßig Krankenbesuche macht, oder die Witwe eines ehe- maligen Patienten, die dem Haus etwas zurückgeben möchte. Einen festen Stab an jungen Leuten akquiriert Auweiler aus der nahe gelegenen erzbischöflichen Ursuli- nenschule, die aus einer Realschule und einem Gymnasium besteht. Die Realschule bietet die ehrenamt- lichen Besuche im Krankenhaus als soziales Projekt im Rahmen des Lehrplans an, die Gymnasiastinnen melden sich freiwillig. Auweiler be- reitet die jungen Leute auf ihren Einsatz auf der Demenzstation des Krankenhauses vor. „Natürlich kann man sie nicht ganz unvorbereitet Projekte

Das Team im Kölner St. Marien-Hospital

Lorenz Auweiler koordiniert ein Team aus sieben ehrenamtlichen Mitarbeitern am St. Marien-Hos- pital in Köln. 30 Jahre arbeitete er dort als Pflegedirektor in der Kölner Klinik. Heute ist er 66 Jahre alt und ko- ordiniert seit zwei Jahren die eh- renamtlichen Tätigkeiten im Haus. Dabei kennt der zweifache Vater und frischgebackene Doppel-Opa auch privat keine Langeweile. Die Suche nach einer sinnstiftenden Tätigkeit sei es, was ihn und sein Team dazu bewegt, in ihrer Freizeit etwas Gutes für andere Menschen zu tun.

Den traditionellen Kioskwagen mit Seife, Kamm und Snacks, mit dem Ehrenamtliche früher durchs Haus gingen, gibt es nicht mehr. „Alle Produkte des täglichen Be- darfs werden den Patienten zur Verfügung gestellt“, berichtet Lo- renz Auweiler. Dennoch sei das Ehrenamt keineswegs überflüssig. Im Vordergrund stünden heute die Gespräche mit den Patienten, de- ren Angehörige oft in der ganzen Welt verstreut leben und nicht re- gelmäßig zu Besuch kommen kön- nen. Die ehrenamtlichen Aktivitäten im St. Marien-Hospital sind in drei Bereiche aufgeteilt: Neben dem

52

CellitinnenForum 4/2019

Made with FlippingBook Annual report