St. Vinzenz-Hospital.indd

DAS „MODERNSTE KRANKENHAUS DES RHE I NL ANDS“ I N UNRUH I GEN ZE I TEN ( 1 9 1 9–1 949 )

DAS MODERNSTE KR ANKENHAUS DER RHE I NPROV I NZ

Altbaus ein und umschloss zugleich eine großzü- gige U-förmige Park- und Gartenanlage. Das Hos- pital verfügte nun über 410 Betten, davon 50 auf der Kinderstation. Mit seinen neuartigen medizi- nisch-technischen Einrichtungen und seinemAuf­ bau galt es als eines der modernsten Kranken­ häuser der preußischen Rheinprovinz. Durch den Neubau waren Mutterhaus und Hos­ pital nun räumlich getrennt und auch organisa­ torisch gingen Orden und Krankenhaus eigene Wege. Finanziell und buchhalterisch blieben das St. Vinzenz-Hospital und der Orden bzw. die ihn vertretende Caritative Vereinigung allerdings ver- woben. Die Kosten für den Neubau in Höhe von mindestens drei Millionen Reichsmark waren zu einemGroßteil über Darlehen aufgebracht worden. So eindrucksvoll der aufwändige und teure Neu- bau war: In den frühen 1930er Jahren war er nicht ausgelastet und das Hospital kam in finanzielle Bedrängnis. Der von den Behörden geforderte Bau eines Isolierhauses (für Patienten mit anstecken- den Krankheiten) musste daher immer wieder ver- schoben werden.

Als die finanzielle Lage Mitte der 1920er Jahre sta- biler wurde, widmeten sich die Schwestern end- lich dem bereits für 1914 geplanten Neubau. Die Patienten-, Personal-, Behandlungs- und Opera­ tionsräume des Krankenhauses waren veraltet, die Gestaltung und Einrichtung entsprachen nicht mehr dem aktuellen Stand. Vor allem benötigte das Krankenhaus Platz. Mittlerweile mussten be- sonders Patienten der III. Klasse zurückgewiesen werden. Als letzte Grundstücksfragen mit der Stadt geklärt waren, begann am 11. Juli 1925 end- lich mit dem ersten Spatenstich der Neubau des St. Vinzenz-Hospitals. Nach Plänen, die der im Krankenhausbau erfah- rene Baustadtrat Kleefisch, Mitglied im sachkun- digen Ausschuss des Hospitals, in Zusammen­ arbeitmit denArchitektenFrankenundHedderich ausgearbeitet hatte, wurde das Haus in Etappen fertiggestellt und bezogen. Nach zweieinhalbjäh- riger Bauzeit wurde es am 25. Januar 1928 feierlich eröffnet und durch Weihbischof Dr. Hammels ge- weiht. Das Gebäude schloss den Nordflügel des

PR I VATZ IMMER Privatpatienten erhielten komfortable Einzelzimmer.

35

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker