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WACHSTUM UND KOSTENEXPLOS ION ( 1 950-1 970 )
GEME I NSCHAFT Viele Krankenschwestern kannten sich bereits seit der Pflegeschule und wurden zu Kolleginnen und Freundinnen.
HOSP I TAL IM WANDEL
4,5 Millionen D-Mark (1969). Die Pflegesätze wur- den zwar ebenfalls angepasst, aber längst nicht im gleichen Umfang. Das Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben wurde wie auch bei vielen anderen Krankenhäusern immer bedroh licher. Trotzdem plante das Hospital Erweiterungen und Modernisierungen. Die Idee einer umfassenden Sanierung der Bestandsbauten und Vergrößerung wurde 1968 zwar von der Bezirksregierung als un- durchführbar verworfen. Neuanschaffungen von medizinischen Anlagen sowie Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, wie die Neueinrichtung der Urologie und verschiedener anderer Abteilun- gen, die Modernisierung der Apotheke oder die Neugestaltung der Fassade, waren jedoch unver- meidbar. 1969 nahm ein neues Vorhaben Gestalt an: In ei- nem neuen Funktionstrakt wollte die Caritative Vereinigung sämtliche Behandlungs- und Opera- tionsräume, eine Intensivstation und die Küche unterbringen. Dieser Plan verschwand aber zu- nächst für Jahre in der Schublade, denn die seit Jahren zwischen Bund und Ländern geführten Diskussionen über eine Neugestaltung der Kran- kenhausfinanzierung änderten alles. Anfang der 1970er Jahre sollten Krankenhausbau und Kran- kenhausfinanzierung gesetzlich und finanziell neu ausgerichtet werden, was auch dem St. Vin- zenz-Hospital neue Möglichkeiten eröffnete.
Zur Überbelegung und zum engen Terminplan der Operationssäle kam ein Problem, das den Orden schon lange beschäftigte: Es fehlte Nach- wuchs. Gehörten zum Orden 1935 deutschland- weit noch insgesamt 800 Schwestern, sank ihre Zahl bis 1970 auf 551. Entsprechend fehlten Schwestern in der Pflege. Genaue Zahlen für das St. Vinzenz-Hospital liegen leider nicht vor, die Quellen nennen für die 1960er Jahre einen Durch- schnitt von 40 Schwestern im Pflegedienst. Der Orden wandelte sich: 1964 legten die Schwes- tern die weiße Flügelhaube, die Cornette – ihr jahr- hundertealtes Markenzeichen –, ab und trugen seither eine einfache Tracht, die den Arbeitsalltag erleichterte. Würde der Orden mit einem zeit gemäßeren Erscheinungsbild auch neue Novizin- nen gewinnen? Seit etwa Mitte der 1960er Jahre nahmen die Vinzentinerinnen Krankenschwes- tern aus Indien und von den Philippinen auf, die bald in allen Abteilungen des Hauses arbeiteten und zum vertrauten Bild im Hospital gehörten. Während der Anteil von Ordensschwestern am Krankenhauspersonal sank, stiegen die Personal- kosten erheblich: 1969 beschäftigte das St. Vin- zenz-Hospital rund 320 Mitarbeiter im Kranken- haus – eine Verdoppelung gegenüber 1949. Im gleichen Zeitraum vervielfachten sich die Lohn- kosten von knapp 200.000 D-Mark (1949) auf rund
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