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STARK IM VEEDEL UND LEUCHT TÜRME MI T STRAHLKRAF T ( 1 995-202 1 )

DAS HOSP I TAL AM JAHRTAUSENDWECHSEL

Durch die Umstrukturierungen innerhalb des Hauses waren Räume im Hospital frei geworden. Heinz-Theo Lercher setzte sich dafür ein, hier ein Hospiz einzurichten. Das Vorhaben fand die Unter- stützung vonGeschäftsführer HansMauel und der Hospitalvereinigung. Mit finanzieller Unterstüt- zung unter anderem des Erzbistums und des Lan- des konnten acht Einzelzimmer eingerichtet wer- den. Nachdem schließlich mit den Kostenträgern, dem Sozialamt und den Kassen ein Vertrag ge- schlossen war, öffnete das Hospiz 1999 an seinem ersten Standort.

Ende der 1990er Jahre zeigte sich das St. Vin- zenz-Hospital als modernes Akutkrankenhaus mit 324 Betten für rund 300.000 Einwohner und ein weit über das Heimatviertel hinausreichendes Versorgungsgebiet. Die Innere Medizin war mit 126 Betten die größte Fachabteilung, gefolgt von der Allgemeinchirurgie (80 Betten), der Unfall­ chirurgie (68 Betten) und der Gynäkologie und Geburtshilfe (42 Betten). Weitere Fachabteilungen waren Anästhesie und Intensivmedizin, Radio­ logie und, als Belegstationen, Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde. Über die Grundversorgung hinaus entstanden einige Schwerpunkte: Der neue Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Fehske, war eine Kapazität in der Kardiologie und Prof. Dr. Dietmar Pennig in der Handchirurgie. Das St. Vinzenz-Hospital begann, die Schwerpunkte zu überregional bekannten Leuchttürmen auszubauen, und schuf sich damit ein eigenes Profil. Für die Mitarbeiter änderte sich durch den Über- gang in die neue Trägerschaft kaum etwas. Be- fürchtungen, entlassen oder versetzt zu werden, erwiesen sich als grundlos. Die Vinzentinerinnen arbeiteten weiter in der Pflege und wurden erst allmählich durch weltliches Personal abgelöst. NEUE FÜHRUNG IM WACHSENDEN VERBUND Ingo Morell führte die Geschäfte des St. Vinzenz- Hospitals von Januar 2000 bis Mitte 2002. Er stand vor wirtschaftlichen Herausforderungen, denn die Gesundheitsreform der 1990er Jahre, das 2003 in Kraft tretende Krankenhausentgeltgesetz und vor allem die Einführung eines neuen Fallpau- schalen-Systems (DRG-System=Diagnosis Related Groups) zwangen die Krankenhäuser zu effizien- terer Arbeit. Die Kassen zahlten nicht mehr die Dauer des Aufenthalts, sondern Therapien nach pauschalen Sätzen. Komplizierte Behandlungen und Operationen wurden besser vergütet, so dass es für Krankenhäuser attraktiv wurde, sich zu spezialisieren. Ingo Morell warb für das St. Vinzenz-Hospital, speziell bei den niedergelassenen Ärzten in der Umgebung, die ihre Patienten dorthin überwie-

HOSP I Z Das Glasfensterbild im 1999 eröffneten Hospiz zeigt den hl. Vinzenz von Paul und Louise von Marillac.

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