St. Vinzenz-Hospital.indd

STARK IM VEEDEL UND LEUCHT TÜRME MI T STRAHLKRAF T ( 1 995-202 1 )

ST I FTUNG

Die Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse

Die Cellitinnen haben ihre Wurzeln in den Kölner Beginengemeinschaften des Spätmittelalters: freiwillige Zusammen- schlüsse von Frauen in klosterähnlichen Gemeinschaften, die sich dem Gebet und teilweise sozial-karitativen Aufgaben wid- meten. Dazu gehörten vorrangig die Be- treuung Schwerkranker, Sterbender und Toter. Im 15. Jahrhundert übernahmen einige Beginenkonvente die auf den hl. Augustinus zurückgehendenOrdensregeln und bezeichneten sich seitdem als Celli- tinnen (von lat. „Cella“ für Zelle/Grab). Durch die unverzichtbare Tätigkeit in der Krankenpflege entgingen die Cellitinnen- gemeinschaften der Aufhebung unter der französischen Besatzung, ihre Zahl schrumpfte aber beträchtlich. 1828 schlos- sen sich zwölf Cellitinnen zusammen und zogen in das leerstehende ehemalige Kar- melitessen-Kloster neben der Pfarrkirche St. Maria in der Kupfergasse. Dort grün- deten sie – benannt nach dem Standort - das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse. In den folgenden 100 Jahren wuchs die Gemeinschaft, Anfang der 1930er Jahre zählte sie annähernd 600 Ordensschwestern und Novizinnen mit rund 50 Niederlassungen, hauptsächlich im Rheinland und am Niederrhein. Sie widmeten sich der stationären und am-

bulanten Pflege von alten und kranken Menschen, betreuten aber auch Kinder- gärten und gaben Haushaltungs- und Handarbeitskurse. Da das alte Mutter- haus während des Zweiten Weltkriegs zer- stört wurde, bezogen die Cellitinnen, nach einer Übergangsphase in Hürth-Fische­ nich, 1959 ein neues Mutterhaus in der Graseggerstraße in Köln-Longerich. In un­ mittelbarer Nachbarschaft entstand das 1964 eröffnete Heilig Geist-Krankenhaus, das damals weit über die Region hinaus zu denmodernsten Krankenhäusern zähl- te. Da den Cellitinnen zunehmend der Nachwuchs fehlte und seit den 1960er Jah- ren Niederlassungen geschlossen werden mussten, entschieden sich die Schwes- tern in ihrem Generalkapitel 1990, ihre karitativenWerke fortzuführen und in der Zukunft auf weltliche Mitarbeiter zu set- zen. 1993 wurde die Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria ins Leben gerufen, als Träger der vorhandenen Senio- renhäuser und als Möglichkeit, weitere Einrichtungen anzugliedern. Unter den gleichen Voraussetzungen entstanden wenig später die Hospitalvereinigung St. MarienGmbH sowie die ProServ GmbH und schließlich 2003, als Dach dieser und weiterer Gesellschaften, die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria.

68

Made with FlippingBook - Online Brochure Maker