Vitamin K 1-2021

Treffpunkt Gesundheit

15

„Die Diagnose war für mich natürlich ein Schock“, erzählt Marius Buschmann. „Ich hätte niemals damit gerechnet, dass ich an Krebs leide.“ Seinen Befund bekam der junge Mann, der bisher ein ganz normales Leben mit Arbeit und viel Sport geführt hatte, ausgerechnet in Zeiten der Corona- Pandemie. „Das war natürlich nicht einfach“, so Busch- mann. Der Familie und den engsten Angehörigen von der Diagnose zu berichten, war heftig. Geholfen hat ihm eine psychoonkologische Beratung, die wertvolle Tipps gegeben hat; sowohl für die eigene innerliche Verarbeitung als auch im Umgang mit dem engsten Umfeld. „Die Familie musste das schließlich auch erstmal verdauen“, so der junge Patient. Hochpräzise Tumorentfernung Was Marius Buschmann erlebt hat, ist durchaus typisch. „Sehr viele Patienten mit Schilddrüsenkrebs verspüren anfangs keine oder nur sehr geringe Beschwerden“, erläu- tert Chefarzt Dr. Elmar Kleimann. Der erfahrene Allge- mein- und Viszeralchirurg ist auf minimalinvasive Eingriffe spezialisiert und arbeitet in der Kopf- und Hals-Chirurgie eng mit seinem Chefarzt-Kollegen aus der HNO-Klinik, Dr. Christoph Möckel, zusammen. Bei einem Schilddrüsenkarzinom muss der Tumor vollstän- dig und sicher entfernt werden. „Ganz wichtig ist hochprä- zises Arbeiten, weil die Stimmbandnerven geschont und unverletzt bleiben müssen“, so Dr. Kleimann. Die Funktion des Nervs wird während der Operation mittels Neuromoni- toring laufend geprüft. Intakt bleiben müssen im Hals auch die Nebenschilddrüsen. Dies sind kleine mandelförmige Organe, die eine wichtige Funktion im Kalzium-Haushalt des Menschen haben. Zusammenspiel der medizinischen Disziplinen Für die Entfernung der weiter entfernten Lymphknoten kommt dann der Kopf-Hals-Chirurg ins Spiel. „Hier haben wir einen echten Vorteil, weil das St. Franziskus-Hospital eines der wenigen Krankenhäuser mit einer eigenständigen Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde ist“, ergänzt

Marius Buschmann hat den Schock der Diagnose Schilddrüsenkrebs mitt- lerweile verarbeitet und kann sein Leben wie gewohnt weiterführen. Das Schilddrüsenhormon wird substituiert.

HNO-Chefarzt Dr. Christoph Möckel. Auch bei Marius Buschmann haben Dr. Elmar Kleimann und die Chirurgen der HNO-Klinik die Operation gemeinsam durchgeführt. Marius Buschmann geht es heute – ein Jahr nach der Diagnose – wieder gut. Nach der Entfernung der Schild- drüse muss er das Schilddrüsenhormon zeitlebens künstlich ersetzen, ist aber sonst nach einer anschließenden Radiojod- therapie wieder gut im Alltag angekommen. Früherkennung und rechtzeitige Behandlung wichtig Es lohnt sich in jedem Fall, bei Auffälligkeiten am Hals frühzeitig den Arzt aufzusuchen. Schilddrüsenkrebs ist zwar relativ selten, dafür aber besonders tückisch, weil im An- fangsstadium kaum Beschwerden auftreten. Daher sollten auch vermeintlich harmlose Symptome wie Druckgefühl oder Schwellungen im Hals ernstgenommen werden. Immerhin lassen sich die meisten Formen des Schilddrüsen- karzinoms sehr gut therapieren, wenn sie rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Dr. Elmar Kleimann kann den meisten Betroffenen Mut machen: „Die Patienten haben in der Regel exzellente Prognosen und können ihr Leben weitgehend ohne Einschränkungen weiterführen.“

Chefarzt Dr. Elmar Kleimann Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Tel 0221 5591-1031

Chefarzt Dr. Christoph Möckel Klinik für HNO, Kopf- und Hals-Chirurgie Tel 0221 5591-1111

chirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

hno.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2021

Made with FlippingBook flipbook maker