Vitamin K 1-2021
Titelthema
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im Alter insgesamt abnimmt. Dadurch wird zu viel Wasser und damit auch Natrium ausgeschieden. Schlechte Trinkgewohnheiten, zunehmende Hilfsbedürftig- keit beim Trinken, Angst vor nächtlichen Toilettengängen, Inkontinenz und Prostatabeschwerden können weitere wichtige Ursachen sein. Liegt eine Demenz vor, kann das Trinken auch einfach vergessen werden. Daneben seien die Auswirkungen von Medikamenten auf die Flüssigkeitsregulierung des Körpers zu berücksichtigen, so Professor Schulz. Oft werden zu viele Medikamente zu gleich eingenommen. Er empfiehlt die regelmäßige Prüfung durch einen qualifizierten Geriater (Altersmediziner). Anreize schaffen Auch bei aktiven und mobilen Senioren nimmt das Durst- empfinden insgesamt ab. „Daher ist es wichtig, Anreize zu schaffen und immer wieder an das Trinken zu erinnern“, sagt Professor Schulz. So können Rituale wie ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit oder der regelmäßige „Fünf-Uhr-Tee“ helfen das Trinken nicht zu vergessen. Und nicht zuletzt darf Trinken ja auch Spaß machen: Abwechslungsreiche Geträn- ke aus bunten Gläsern animieren mehr zum Trinken als ein einfaches Glas Wasser. Zudem wird untersucht, inwiefern Hitzewarnungen allein- lebende ältere Menschen erreichen und sie Maßnahmen zur Hitzevorsorge treffen. Dabei steht im Vordergrund, Informationen zu beschaffen, aufzubereiten und weiter- zugeben. Weitere Informationen: https://www.stadt-koeln.de/ artikel/67953/index.html Stadt entwickelt Aktionsplan für ältere Menschen Dat Wasser vun Kölle Hitzeperioden im Sommer erhöhen die Gefahr zu de- hydrieren. Die Stadt Köln hat die Relevanz des Themas erkannt und im Zuge des Klimawandels und erwar- tungsgemäß steigenden Temperaturen im Sommer das Verbundprojekt „Hitzeaktionsplan für Menschen im Alter für die Stadt Köln“ entwickelt. Der Fokus liegt auf über 65-jährigen Personen. Ziel des Projektes ist, für Men- schen im Alter gesundheitliche Risiken durch Hitzeperio- den zu minimieren, indem ein Informationssystem und ein Aktionsplan aufgebaut und entwickelt wurden.
Foto: ©PixelAnarchy/pixabay.com
Formen der Flüssigkeitsunterversorgung (Dehydration) werden gerade in den zunehmend heißen Sommern immer häufiger. Immer mehr Menschen werden an Hitzetagen in den Kölner Notaufnahmen wegen Flüssigkeitsmangel behandelt. Im Alter nimmt das Durstgefühl ab „Bei betagten Menschen kommt es häufig vor, dass sie zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen“, sagt Prof. Dr. Ralf- Joachim Schulz. „Die Ursachen dafür sind vielfältig und können sehr unterschiedlich sein“, so der Mediziner. Häufig ist das Durstgefühl verringert, während die Nierentätigkeit
Chefarzt Prof. Dr. Ralf-Joachim Schulz Klinik für Geriatrie Tel 0221 1629-2303
geriatrie.kh-marien@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt
Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2021
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