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Treffpunkt Gesundheit

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Die zweite Chance richtig nutzen Leben nach dem Herzinfarkt. Vieles muss sich ändern. Rund 300.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Herzinfarkt. Der Infarkt selbst bahnt sich sich über einen längeren Zeitraum an. Darum ist es nach der erfolgreichen Behandlung unerlässlich, den Lebensstil zu verändern. Was das konkret für den Alltag von Herz-Patienten bedeutet und wie Angehörige sie unterstützen können, erklärt Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt für Kardiologie am Petrus-Krankenhaus in Wuppertal.

der Herzspezialist. „Sie kann unterstützen und motivieren. Wichtig ist außerdem, mögliche Ängste offen in der Familie anzusprechen.“ Schluss mit schlechten Gewohnheiten Bei der Änderung des Lebensstils müssen Patienten eigen- verantwortlich handeln und selbst aktiv werden: gesündere Ernährung, mehr Bewegung, weniger Gewicht und keine Zigaretten sind dabei wichtige Maßnahmen. Wie schwierig das im Alltag werden kann, weiß Dr. Gülker aus seiner langjährigen Arbeit als Kardiologe. „Vor allem mit dem Rauchen aufzuhören, ist für viele Patienten eine besondere Herausforderung“, so der Mediziner. „Allerdings für alle – nicht nur für Herz-Patienten.“ Er rät dazu, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen. Einigen hilft die Nikotinentwöhnung mittels Pflaster, anderen helfen Selbsthilferatgeber oder Nichtraucherseminare.

„Bei einem Herzinfarkt wird das Herzmuskelgewebe als Folge einer mangelhaften Durchblutung dauerhaft geschä- digt. Um weitere Infarkte zu vermeiden, müssen Herz- Patienten dauerhaft Medikamente einnehmen. Dazu sind regelmäßige kardiologische Kontrollen unerlässlich“, erklärt der Wuppertaler Herzspezialist Dr. Gülker. Nachsorge ist gleich Vorsorge Zurück in den Alltag zu finden, fällt vielen Betroffenen aber schwer. Sie müssen das einschneidende Erlebnis, einen Herzinfarkt erlitten zu haben, verarbeiten. Sie müssen akzeptieren, dass sie jetzt lebenslang Herz-Patient sind. Um einem erneuten Infarkt vorzubeugen, müssen sie gesünder leben und schlechte Gewohnheiten ablegen. „Denn der Infarkt ist nur die Spitze des Eisberges“, weiß Dr. Gülker. Herz-Patienten sollten daher die Zeit nach einem Herz- infarkt als zweite Chance begreifen, um Verhaltensweisen aktiv zu verändern. „Dabei ist die Familie wichtig“, erklärt

Was ist SAPV? Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung richtet sich an schwerstkranke Menschen mit einer unheilbaren Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. Sie soll ihre Lebensqualität und Selbstbestimmung so weit wie möglich erhalten, fördern und verbessern, um ihnen ein würdiges Leben bis zum Tod in ihrer vertrauten häuslichen Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen

und auch in Einrichtungen der Behindertenhilfe zu ermöglichen. Die SAPV arbeitet eng mit den betreuenden Haus- und Fachärzten vor Ort zusammen.

Kreuzstr. 51, 42277 Wuppertal, Tel.: 0202 76971620, Fax: 0202 76971621, Web: www.sapv-wuppertal.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2020

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