VitaminW_01_2020_Issuu

Treffpunkt Gesundheit

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nannten Waldbaden gewonnen. Dessen heilsame Wirkung ist dort inzwischen gründlich erforscht, es gibt sogar seit 2012 ein eigenes Fachgebiet, das nennt sich Waldmedizin.

Was hat man herausgefunden über die gesund-heitliche Wirkung des Waldbadens?

Gabriele Rossbach: Eine ganze Menge. So können beispiels- weise typische Zivilisationskrankheiten wie hoher Blut- druck, Diabetes, Nervosität oder Schlafstörungen durch ausgiebiges Waldbaden gelindert und sogar geheilt werden können. Bei ihren Studien fiel den Forschern auch auf, dass Herzfrequenz und Blutdruckwerte nach kurzer Zeit im Wald deutlich nachweisbar absinken. Auch wird Cholesterin verstärkt abgebaut. Gabriele Rossbach: Es ist tatsächlich so. Forscher haben eine Versuchsgruppe in einem Zimmer schlafen lassen, in dem die Atemluft über Nacht mit Terpenen angereichert wurde. Die andere Probandengruppe schlief mit gewöhnlicher Luft. Die Blutabnahme zeigte ein verblüffendes Ergebnis: Bei den Teilnehmern, die nachts Terpene eingeatmet hatten, zeigte sich eine deutliche Steigerung in der Aktivität und An- zahl der natürlichen Killerzellen. Ebenfalls erhöht war der Gehalt bestimmter Proteine, die Killerzellen benötigen, um potenzielle Tumorzellen unschädlich zu machen. Wie soll man nun richtig im Wald baden? Gabriele Rossbach: Wichtig ist zunächst einmal das Atmen. Wir atmen alle immer zu flach, tauschen nicht die gesam- te Atemluft aus, nur ca. ein Drittel kommt wirklich frisch hinzu. Das Tiefatmen ist daher wichtig, wirklich restlos ausatmen und tief die Waldluft einsaugen. Das zweite ist, sich wirklich auf den Wald, die Bäume, seine Geräusche, die Stärke, die von den Baumstämmen ausgeht, einzulassen. Gabriele Rossbach: Nein, damit tut man sich keinen Gefallen. Im Wald ankommen, tief durchatmen, die Aufmerksam- keit zu den Bäumen lenken, sie anfassen, sich gegen einen Stamm lehnen. Sie glauben gar nicht, wie unfassbar gut das tut. Ich kann nur davon schwärmen und andere motivieren, es auszuprobieren. Das Walderleben, mit oder ohne Yoga- übungen, schenkt Seelengesundheit, stabilisiert die Psyche und sorgt für guten Schlaf. Probieren Sie es einfach aus! Mehr gern mehr wissen möchte zum Thema: Den Wald atmen, Meditative Atem-Methoden und heilsames Wald-Yoga von Gabriele Rossbach, Windpferd-Verlag März 2020, ISBN: 978-3-86410-227-1 Man kann also besser schlafen, wenn man im Wald gewesen ist? Also kein Joggen mit Ohrstöpseln und Musik oder Hörbuch?

Alten- und Pflegeheim der Kath. Kirchengemeinde St. Remigius Garterlaie 29, 42327 Wuppertal Tel: 02 02 / 27 49 0 Fax: 02 02 / 27 49 167 altenheim@remigiushaus.de www.remigiushaus.de

Gabriele Rossbach: „Der Wald tut unfassbar gut! Probieren Sie es aus.“

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2020

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