VitaminW_01_2020_Issuu

Neues aus der Medizin

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Foto: © natali_mis/stock.adobe.com

Was tun bei einem Bandscheibenvorfall? Richtige Therapie macht eigene Stoßdämpfer wieder fit Heben, Bücken, Tragen – die Bandscheiben leisten als Stoßdämpfer der Wirbelsäule Schwerst- arbeit. Sie sitzen als kleine Gelkissen abfedernd zwischen den Wirbelkörpern. „Bewegungs- mangel, Übergewicht, schweres Heben, aber auch Fehlhaltungen oder Rauchen führen zu Abnutzungen und können letztendlich einen Bandscheibenvorfall auslösen“, weiß Dr. Marcel Prymka, Chefarzt der Orthopädie II und Wirbelsäulenchirurgie im Krankenhaus St. Josef.

erklärt der Wuppertaler Rücken- und Wirbelsäulenspezi- alist. Neben der Gabe von schmerzstillenden und entzün- dungshemmenden Medikamenten setzt Dr. Prymka auch die Nervenwurzelinfiltration ein. Unter computertomo­ grafischer Kontrolle oder Röntgenkontrolle in steriler Umgebung spritzen er und seine Kolleginnen und Kollegen schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente millimetergenau an die schmerzende Nervenwurzel, um diese zum Abschwellen zu bringen. Eine weitere Möglichkeit der Schmerztherapie ist die Periduralanästhesie (PDA), die zum Beispiel auch in der Geburtshilfe zur Schmerzlinderung eingesetzt wird. Im Gegensatz zu schmerzstillenden Tabletten wirken die- se Infiltrationen ausschließlich lokal auf die betroffenen Nervenwurzeln. Nach der akuten Schmerztherapie kommt die Bewegung. Vor allem rumpfstabilisierendes Muskeltrai-

Die Symptome sind individuell: Stechende Schmerzen im unteren Rücken, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder gar Läh- mungserscheinungen. Je nachdem, ob Lenden- oder Hals- wirbelsäule betroffen sind, strahlen die Schmerzen bis in die Beine oder Arme. Niesen oder Husten können sie verstär- ken. Etwa zwei Drittel aller Bandscheibenvorfälle treten im Bereich der Lendenwirbelsäule (lumbal) auf, die Halswirbel- säule (zervikal) ist zu knapp einem Drittel betroffen. Genaue Diagnostik unverzichtbar Zur exakten Auswahl der Therapiemaßnahmen ist eine genaue Diagnostik unverzichtbar. In Kooperation mit der Radiologischen Gemeinschaftspraxis Radprax nutzt Dr. Marcel Prymka modernste bildgebende Diagnosever- fahren wie Computer-Tomographie (CT) oder Magnet­ resonanz-Tomographie (MRT). „Der nächste Behandlungs- schritt ist dann die schnelle Linderung der Schmerzen“,

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2020

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