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Neues aus Medizin und Wissenschaft

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Bibbern in Badekleidung

Foto: © levranii/fotolia.de

Eiseskälte lindert Schmerzen. Das wussten in der Antike schon die Griechen. Sie verwende- ten Schnee vom Olymp und rieben damit entzündete Gelenke ein. In Japan gehört die Kyro­ therapie (von Kyros – Eiseskälte) seit über 30 Jahren zu den Standard-Behandlungsverfahren bei rheumatischen Erkrankungen.

dert. Wer wieder ins Warme kommt, strahlt meistens übers ganze Gesicht, denn als Schutzreaktion auf die plötzlichen Minustemperaturen werden körpereigene, schmerzlindern- de Endorphine freigesetzt, die auch als Glückhormone bezeichnet werden. Und als Reaktion auf die plötzlichen Temperaturunterschiede wird der ganze Körper kräftig durchblutet. Das lässt ebenfalls Schmerzen verschwinden und sorgt für eine erhöhte Beweglichkeit. Der erste Effekt der Schmerzminderung hält circa zwei bis sechs Stunden an, das ist eine optimale Voraussetzung für anschließende krankengymnastische Übungen und Physio- therapie. Die Gelenke werden wieder beweglich, Musku- latur kann aufgebaut werden. Für den dauerhaften Erfolg der Kältetherapie ist das Bewegungsprogramm besonders wichtig. Der Schmerz kann sogar dauerhaft verschwinden, Zur Kältetherapie gehören anschließende krankengymnastische Übungen

Inzwischen setzt sich die Kältebehandlung auch bei uns immer mehr durch. In Badekleidung geht es dabei ab ins Eisige. Für wenige Minuten betreten Patienten eine spezi- elle Kammer, in der Minustemperaturen zwischen 60 und 120 Grad herrschen. Ihre Füße werden dabei mit festen, warmen Schuhen geschützt. Mütze, Mundschutz und Handschuhe sind ebenfalls Pflicht beim Kältebad. Drei Minuten Frierschock Immer in Bewegung bleiben, lautet die Gebrauchsanwei- sung für die Kältekammer. Maximal drei Minuten darf der Frierschock dauern, dann muss man wieder raus aus dem therapeutischen Kühlschrank. Die rasche und tiefe Abkühlung des Gewebes hat erstaunlich viele Neben­ effekte. Der Organismus schüttet die Hormone Cortison und Noradrenalin aus. Schmerzrezeptoren in der Haut und im Bindegewebe werden beeinflusst, die Schmerzprozesse blockiert, Schwellungen reduziert und Schmerzen vermin-

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2016

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