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Sechs Tage Indien Zwischen Speeddating, Kulturprogramm und ziemlich scharfem Essen.

D as Anwerben ausländischer Pflegekräfte ist längst fester Bestandteil im Gesundheits wesen. Die demografische Entwick lung führt dazu, dass immer mehr ältere Menschen Pflege benötigen, während die Zahl der verfügbaren Pflegekräfte kontinuierlich sinkt. Seit Jahren verspüren die Krankenhäuser einen immensen Fachkräftemangel. Im Cellitinnen-Krankenhaus Heilig Geist ist die Mitarbeitersuche im Aus land Teil einer umfassenden Strategie, um den steigenden Bedarf an quali fizierten Fachkräften zu decken und die Qualität in der Pflege nachhaltig zu sichern. Deshalb hat sich Pflegedirektorin Su sanne Krey im November 2024 ge meinsam mit ihrem Kollegen Özcan Yakut in seiner Funktion als Praxis anleiter und Anna Di Biase, Deutsch lehrerin für ausländische Pflegekräfte am Heilig Geist sowie am Cellitinnen Krankenhaus St. Marien, auf den Weg nach Indien gemacht. Ziel der Reise war es, möglichst viele potenzielle Be werberinnen und Bewerber für Aus bildungs- und Arbeitsplätze kennen zulernen. Ermöglicht wurde die Reise nach Ke rala durch die großartige Kooperation mit den Schwestern des Karmelitin nenordens ‚Congregation of Teresian Carmelites‘. Mit großem Engagement verteilten die Ordensschwestern den im Vorfeld erstellten Einladungsflyer aus Deutschland an zahlreiche Kran kenhäuser, Schulen und Interessierte. Die Vorstellungstermine waren logis tisch gut vorbereitet und die Bewer berunterlagen in Ordnern alphabe tisch sortiert - besser konnte es nicht sein. Hervorragende Vorbereitung vor Ort

Gruppenbild mit Bewerbern

Die Vorfreude auf die Begegnungen war groß. Schon der herzliche Emp fang der Schwestern machte Lust auf die anstehenden Gespräche, auch wenn die Temperaturen von durch schnittlich 31 Grad und die hohe Luft feuchtigkeit eine Herausforderung darstellten. Innerhalb von vier Tagen führte das Team beeindruckende 110 Bewer bungsgespräche – ein echtes Speed dating. Trotz des straffen Programms nahmen sich die deutschen Kollegen Zeit für jeden Bewerber und schenk ten allen die gleiche Aufmerksamkeit. Die Aufregung der Kandidaten war spürbar, denn die Gespräche hätten für viele eine entscheidende Wende in ihrem Leben bedeuten können. Um die erste Nervosität zu mildern, wurden spielerische Übungen und Selbstbewusstseins-Trainings durch geführt. Ein Film über ausländische Pflegekräfte, die bereits in Deutsch land arbeiten, vermittelte zudem ein realistisches Bild des Arbeitsalltags. Die Qualität der Bewerber war so gut, dass das Team am liebsten fast alle eingestellt hätte. Aufgrund der begrenzten Kapazitäten konnten jedoch nur einige Plätze vergeben werden. Dennoch dürfen sich meh rere Krankenhäuser des Verbunds auf neue Kollegen freuen. Heilig Geist Speeddating mit 110 Bewerbern

Vielfältiges Marktangebot

Indische Köstlichkeiten

Erkundung der Stadt

selbst begrüßt sechs Azubis und eine examinierte Pflegekraft.

lich einfacher ist als in Deutschland, beeindruckte die Lebensfreude und Freundlichkeit der Menschen. Ein Vergleich zeigt: Eine Pflegefachkraft in Indien verdient umgerechnet etwa 300 Euro im Monat, hat das Arbeit spensum einer 48 Stunden-Woche und erhält zehn Tage Urlaub pro Jahr. Egal, wohin die Besucher kamen, sie wurden mit einem reich gedeckten Tisch und indischen Köstlichkeiten empfangen. Für europäische Gau men war das Essen fast immer scharf, auch wenn die Inder es als „mild“ be zeichneten. Doch auch dies trug zu einem unvergesslichen Erlebnis bei, das die Vielfalt der indischen Kultur, sowie die Herzlichkeit und Großzü gigkeit der Menschen widerspiegelte. Der Zwischenstopp in Dubai am Ende einer bewegenden Reise wirkte schließlich wie ein Ausflug in eine an dere Welt. (B.S.)

Mit Schwestern der Teresian Carmelites am Strand

Drei neue Kolleginnen und Kollegen beginnen ihre Ausbildung im Cel litinnen-Krankenhaus St. Vinzenz, voraussichtlich weitere drei im Celli tinnen-Krankenhaus St. Marien. Die Reise war ein voller Erfolg und hat dazu geführt, dass weitere Möglich keiten zur Vermittlung der Bewerber geprüft werden. Das St. Josef Kran kenhaus in Essen kann bereits wei teren zehn Azubis eine Perspektive bieten. Einblick in die indische Kultur Neben der Arbeit bot die Reise auch faszinierende Einblicke in die indi sche Kultur. Highlights waren ein Elefantenritt und eine Hausboottour. Besonders eindrucksvoll war der Be such eines Seniorenheimes und eines typischen indischen Krankenhauses. Obwohl die Ausstattung dort deut

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