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Stark im Verbund Die Krankenhausreform NRW in der Hospitalvereinigung der Cellitinnen.
Die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland ist mehr als besorgniserregend, Veränderungen im System sind unumgänglich. «
v.li Gunnar Schneider und Stefan Dombert
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D ie neue Krankenhausplanung NRW ist eine der größten Strukturreformen im Gesund heitswesen seit Jahrzehnten. Ziel des ehrgeizigen Projektes des Minis teriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW ist eine stär kere Konzentration von Leistungen an einzelnen Standorten, gleichzeitig soll eine flächendeckende Notfallver sorgung gewährleistet bleiben. Diese Umstrukturierung hat grundlegende Veränderungen für die Krankenhäu ser im Land zur Folge, mit zum Teil drastischen Einschnitten in ihrem Leistungsangebot. Wie sehen die Verantwortlichen in der Hospitalvereinigung der Cellitin nen (HDC) die Reform? Und welche Auswirkungen hat die Planung auf die Krankenhäuser der Hospitalver einigung? Wir haben nachgefragt bei Gunnar Schneider, Vorstand der Stif tung der Cellitinnen, und Stefan Dom bert, Geschäftsführer der HDC. Wie bewerten Sie die Reform in NRW? Schneider: Grundsätzlich war allen Krankenhausträgern im Land klar, dass es einer Reform der Kranken hausplanung bedurfte. Die wirt
schen Abteilungen in den Cellitin nen-Krankenhäusern St. Hildegardis und St. Marien, die Gefäßmedizin im Cellitinnen-Krankenhaus St. Vinzenz und die Abteilung für Plastische und Ästhetische Chirurgie im Cellitinnen Krankenhaus St. Antonius sowie die Neurologie mit Stroke Unit und auch die Urologie im Cellitinnen-Kranken haus Heilig Geist. Unsere starke regionale Verbunds struktur in Köln, Wuppertal und dem Rhein-Erft-Kreis ist ein deutli cher Vorteil bei der Konzentration von Leistungen und der Strukturie rung von Versorgungsangeboten. Diese Stärke müssen wir standort- und sektorenübergreifend nutzen und kontinuierlich ausbauen. Schneider: Dies ist auch mit Blick auf die Bundesgesetzgebung wich tig, denn die Krankenhausreform in NRW war nur der Anfang um fassender Veränderungen im Ge sundheitswesen auf Bundesebe ne. In welcher Ausgestaltung die Reform auf Bundesebene dann in die Umsetzung gehen wird, ist ak tuell aufgrund der Neuwahlen zum Deutschen Bundestag noch nicht absehbar. (S.B.)
Cellitinnen-Krankenhaus St. Petrus verloren, im Cellitinnen-Kranken haus St. Josef ändert sich jedoch nichts. Mit insgesamt 28 zugewie senen Leistungsgruppen gehört der Klinikverbund auch weiterhin zu den stärksten Leistungserbringern in der Gesundheitsversorgung für Wuppertal und die Region. In Bergheim hat das Cellitinnen Krankenhaus Maria-Hilf aufgrund der besonderen regionalen Ge gebenheiten den Auftrag zur Er stellung standort- und träger übergreifender Konzepte in den Leistungsgruppen Kardiologie und Endoprothetik erhalten. Hier setzen wir alles daran, eine Führungsrolle zu übernehmen. Es gibt auch Bereiche, die schon jetzt durch die Reform gestärkt wer den: Hierzu gehören insbesondere die Abteilungen für Kardiologie im Cellitinnen-Krankenhaus St. Vin zenz und im Cellitinnen-Severins klösterchen Krankenhaus der Au gustinerinnen, die Orthopädischen Kliniken im Cellitinnen-Krankenhaus St. Franziskus und im Cellitinnen Severinsklösterchen Krankenhaus der Augustinerinnen, die Geriatri
die daraus resultierenden Aufwen dungen selbst zu tragen haben. Für den Fall, dass ein Krankenhaus einen Leistungsbereich oder sogar eine komplette Fachabteilung schließen muss, bleiben diese wirtschaftlichen Belastungen leider vollständig an den Krankenhausträgern hängen. Dombert: Insgesamt hat das MAGS mit den Feststellungsbescheiden das Leistungsangebot unserer Kranken häuser bestätigt. Kein Standort ist durch die Aberkennung von Leistun gen in seinem Bestand bedroht. Al lerdings mussten wir am Cellitinnen Krankenhaus St. Hildegardis durch den Wegfall der Leistungsgruppe Uro logie die traditionsreiche Urologische Abteilung schließen, was uns sehr schwergefallen ist. Dank eines guten Überleitungsmanagements konnte den Patienten aber das Angebot ge macht werden, in der Urologie im Cel litinnen-Krankenhaus Heilig Geist wei ter behandelt zu werden. So können wir die Versorgung innerhalb unseres Verbunds sicherstellen. Welche Veränderungen gibt es kon kret in der HDC?
häusern vertreten. Das ermöglicht uns, medizinische Schwerpunkte zu setzen. Kritisch sehe ich allerdings, dass die Umsetzungsfristen für die Veränderungen sehr kurz sind. Zwar hat das Land eine Karenzzeit bis zum 01.04.2025 eingeräumt, aber die Fest stellungsbescheide sind im Dezember 2024 erst kurz vor Weihnachten ein gegangen. Da sind drei Monate nicht besonders viel Zeit. Schneider: Das Land NRW hat sich dazu entschieden, die mit der Um setzung der Krankenhausplanung verbundenen Veränderungen nicht vollumfänglich zu finanzieren. Das be deutet, dass Krankenhausträger, die im Rahmen der Krankenhausplanung Leistungsangebote abgeben müssen,
schaftliche Situation der Kranken häuser in Deutschland ist mehr als besorgniserregend, Veränderungen im System sind unumgänglich. Im Gegensatz zum geplanten Krankenh ausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) auf Bundesebene war die Krankenhausplanung NRW ein Pro zess, der in Abstimmung mit den be teiligten Akteuren durchgeführt wur de. Dies ist erst einmal grundsätzlich positiv zu bewerten. Dombert: Das sehe ich genauso. Veränderungen, insbesondere durch Konzentration von Versorgungsan geboten, sind nicht zu vermeiden, vor allem in den städtischen Regionen, wie zum Beispiel in Köln. Hier sind wir mit sieben somatischen Kranken
Der Klinikverbund in Wuppertal hat zwar einzelne Leistungsgruppen im
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