CF_03_22

THEMA

Vom Servicewohnen in die stationäre Pflege Gerhard Saal, 95, hat denWechsel vom Mieter zum Bewohner nicht bereut. W ir treffen Gerhard Saal in seinem Zimmer mit Blick auf das Herseler Werth. Hinter ihm eine Fotocollage mit Bil dern aus aller Welt.

Herr Saal, Sie sind gebürtig aus dem tiefen Westerwald. Ich bin in der Gemeinde Räder scheid groß geworden und war kaufmännischer Angestellter bei einer Bank in Neuwied. Dort hat auch meine Frau gearbeitet. Sie können sich vorstellen, wie der Chef staunte, dass ich Frau Kraus heirate. (lacht) Wir waren ein sehr gutes Paar. Kurz nach der Heirat machten wir Urlaub hier am Rhein. Da hat es uns schon gefallen. Wie hat Sie der Weg ins Seni orenhaus St. Angela in Hersel geführt? Sie sehen, ich bin ohne meine Frau hier. Wir haben alles zu sammen gemacht, viele schöne Reisen in die Welt, und doch ist sie vor mir gegangen. Sie hat zu mir gesagt: „Vater, wir müs sen auseinandergehen, einer ist immer der Erste.“ Wir hatten mit den Kindern ausgemacht, dass ich dann nach Hersel ziehe.

Gerhard Saal in seinem gemütlichen Zimmer

Da hatte ich nicht so viele Leu te um mich herum. Dafür hatte ich viele Andenken dabei, Bilder aus dem Familienleben und den vielen Reisen in alle Welt. Daran habe ich mich erfreut. Jetzt leben Sie gleich nebenan im Seniorenhaus St. Angela. Das war schon was Besonde res, dass sie mir als altem Mann ein so komfortables Zimmer ge geben haben! Mit viel Licht. Das

gute Mittagessen bekomme ich gleich nebenan auf der Etage.

Fühlen Sie sich wohl in der voll stationären Pflege? Ich bin meiner Schwiegertoch ter dankbar, dass sie sich dafür eingesetzt hat. Hier kann ich für mich sein, und doch nicht allein.

Herzlichen Dank für das Gespräch. (M.A.)

.. als Mieter in das Servicewoh nen St. Ursula

22

CellitinnenForum 03 | 2022

Made with FlippingBook Digital Publishing Software