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KOMPETENZ
KOMPETENZ
Gut hören dank Operation Ob hohe Töne oder tiefes Timbre – Musik bestimmt das Leben des 15-jährigen Fabian. Seit drei Jahren spielt der talentierte Gymnasiast Klavier, vor allem klassische Musik wie Beethoven oder Mozart. Privat hört er gerne Charts. Nicht mehr hören zu können, undenkbar.
Hörminderung – (k)ein Thema für Sie? Bei Fabian ist alles gut verlaufen. Doch einfacher ist es, früher und an den Alltag angepasster zu dia- gnostizieren! Herkömmliche Sprachtests mes- sen das Sprachvermögen mit Kopfhörern. Allerdings findet Kom- munikation fast immer in Situatio- nen mit Umgebungsgeräuschen statt. Eine neue Technologie, die „Freifeld-Audiometrie“, arbeitet mit Sprache und Störgeräuschen, denn sie testet das Hörvermögen über Lautsprecher. Die St. Anna-Klinik hat das Grund-Modul der Freifeldaudio- metrie bereits angeschafft. Zu diesem Modul gibt es zusätzli- che Bausteine, die die Klinik ger- ne dazukaufen möchte, um die Technologie voll ausschöpfen zu können – zum Beispiel auch für Kinder. Doch das Budget lässt weitere Anschaffungen in diesem Bereich nicht zu. Daher unsere Bitte an Sie: Unter- stützen Sie das Projekt „Freifeld- Audiometrie“ mit einer Spende. Unser Spendenkonto: St. Anna-Klinik Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE59 3702 0500 0001 0133 02
Sprachtherapie. Zu Beginn muss der Teenager noch lernen, Geräu- sche zu filtern. Dabei helfen ihm verschiedene Hörübungen. Wie schnell Cochlea-Implantierte ihr Hörvermögen wiedererlangen, ist individuell verschieden, abhängig von der Dauer der Taubheit, vom Alter des Patienten sowie Fakto- ren wie Sprachgefühl und Musi- kalität, erklärt Lehnerdt. Fabian kommt auch hier seine Leiden- schaft für Musik zugute. Schnell stellen sich erste Fortschritte ein und er merkt, dass er bes- ser hört als mit seinem Hörgerät. Die Bandbreite der Töne ist viel größer und auch Störgeräusche kann er jetzt besser ausblenden. Was er diesen Sommer macht – was für eine Frage. Natürlich das zweite Ohr operieren lassen.
Ohrmuschel trägt. Sprachsignale können so an das Implantat über- tragen werden.
FABIAN HÖRT MUSIK AUCH WENN SIE LEISE IST
Rund 15 Millionen Deutsche ha- ben eine Hörminderung, so der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. (DSB). Und einer von ihnen ist Fa- bian. Seit der zweiten Klasse trägt er deshalb Hörgeräte. Doch seine Hörfähigkeit nimmt ab. Um seinen Hörsinn zu erhalten, rät Prof. Götz Lehnerdt, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkun- de, Kopf- und Halschirurgie an der St. Anna-Klinik, Fabian zu einer Operation. Genauer gesagt zu ei- nem Cochlea-Implantat (CI). Denn während Hörgeräte Töne (Schall- wellen) verstärken, werden bei ei- nem CI die Hörnerven stimuliert. Dazu wird im Schädelknochen hinter dem Ohr eine Empfangs- spule befestigt. Durch eine kleine Öffnung wird der Elektrodenträ- ger in die Hörschnecke (Cochlea) eingeführt. Die Elektroden reizen dann die Hörnerven im Innenohr mit elektrischen Impulsen. Selbst hochgradig schwerhörige Patien- ten, taubgeborene Kinder oder durch einen Unfall Ertaubte kön- nen dank CI wieder hören, erklärt Lehnerdt. Der Begriff „taub“, so der Mediziner weiter, hat dadurch seine Endgültigkeit verloren. Den- noch ist Fabian zunächst verunsi- chert. Wie sollen Elektroden das menschliche Gehör ersetzen? Aber eine Alternative hat er nicht, da ist der Zehntklässler realistisch:
Den Moment, an dem das CI zum ersten Mal eingeschaltet wird, den wird Fabian wohl nie vergessen. Abends hat er Klavierstunde, er- zählt er und zum ersten Mal kann er auch die höheren Oktaven komplett hören. Ein großartiger Erfolg. Um den Höreindruck zu optimieren und das Hörvermögen schnell wiederzuerlangen, wer- den die Einstellungen schrittwei- se auf Fabian abgestimmt. Dazu besucht er für ein halbes Jahr ein- mal in der Woche eine ambulante
Prof. Dr. Götz Lehnerdt mit seinem Patienten Fabian
Fabian kann wieder Klavier spielen
verläuft problemlos, so dass Fa- bian schon nach wenigen Tagen mit der Reha beginnen kann. Die individuell angepasste Betreu- ung gewährleistet das Team aus medizinischen, audiologischen, technischen und therapeutischen Mitarbeitern. Denn gerade bei einem Cochlea-Implantat ist der Erfolg auch von der kompetenten Betreuung in den Wochen nach der Operation abhängig. Bis zur Erstanpassung ist das operierte Ohr taub. Denn erst jetzt erhält Fabian den äußeren Teil des Implantats, den Sprach- prozessor, den er hinter seiner
„Letztendlich geht es um die Frage hören oder nicht hören.“ Im Som- mer 2019 entschließt sich Fabian deshalb zur Operation. SPEZIALISTEN FÜR DIE BEHANDLUNG VON HÖRSTÖRUNGEN Das Bergische Hörzentrum Wup- pertal (BHZW) in der St. Anna Klinik in Wuppertal ist auf die Behandlung von Hörstörungen spezialisiert. Die Operation des Innenohrs erfolgt mikro-invasiv, per ‚Schlüsselloch-Technik‘, er- läutert der HNO-Spezialist. Alles
Verwendungszweck: Freifeld-Audiometrie
Jeder Spender erhält selbstver- ständlich eine Spendenbeschei- nigung.
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CellitinnenForum 02 | 2020
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