CF_2020_2

KOMPETENZ

KOMPETENZ

Jede Minute zählt Rund 300.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Herzinfarkt. Betroffen sind ältere wie auch jüngere Menschen.

N och immer zählt der Herz- infarkt hierzulande zu den häufigsten Todesursachen. Ursache ist der akute Verschluss der Herzkranzgefäße, die den Herz- muskel mit Blut versorgen. Damit ist ein Herzinfarkt immer ein lebensbe- drohlicher Zustand und schnelles Eingreifen überlebenswichtig. Um ein Absterben des Herzmuskels zu verhindern, zielt die Behandlung des akuten Herzinfarktes immer darauf ab, das verschlossene Ge- fäß möglichst rasch wieder zu er- öffnen, erläutert Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt für Kardiologie am Petrus- Krankenhaus inWuppertal-Barmen. Das geschieht mittels einer Herzka- theter-Behandlung. Denn je mehr Herzmuskelzellen absterben, desto schwächer fällt später die Pump- funktion des Herzmuskels aus. Um- gekehrt gilt, je eher ein Herzinfarkt diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungs- chancen. Um eine ausgezeichnete Ver- sorgung der Patienten zu ge- währleisten, liegt die fachliche Weiterentwicklung der Klinik für Kardiologie Gülker und seinem Team besonders am Herzen. Dazu gehört selbstredend auch

Untersuchung beim Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung angewandt, erklärt Gülker. Wäh- rend des Eingriffs wird der Herz- katheter über eine Arterie zum Herzen geführt. Mittels röntgen- dichtem Kontrastmittel werden die Herzkranzgefäße dann auf dem Bildschirm sichtbar, erläutert der 44-jährige Wuppertaler weiter. So bekommen die Ärzte wichtige Informationen über die Herzklap- pen sowie die Druckverhältnisse in der Aorta und im Herzen. Gibt es gefährliche Verschlüsse oder Engstellen, können diese in der Regel mit einer Ballonaufdehnung und nachfolgenden Stentimplanta- tionen beseitigt werden, erläutert der Chefarzt. Die hervorragende Betreuung und Versorgung der Patienten im Herzkatheter-Labor gewährleistet das Pflegeteam aus acht sehr erfahrenen und speziell ausgebildeten Mitarbeitern.

Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt für Kardiologie am Petrus- Krankenhaus die Ausstattung mit modernstem Equipment. Die neuen Ultraschall- geräte optimieren die Diagnostik bestimmter kardiologischer Er- krankungen – zum Beispiel die Er- kennung einer chronischen Herz- schwäche oder einer relevanten Herzklappenerkrankung.

HÖCHSTE QUALITÄT DER PATIENTENVER- SORGUNG Zur medizinischen Leistungsfähig- keit der Kardiologie trägt auch die neue Intensivstation bei. Der 24 Betten-Neubau, davon sind vier Einbettzimmer sowie zwei Zwei- bettzimmer mit einer Schleuse ausgestattet, trägt zu einer Verbes- serung aller Arbeitsprozesse und zu einer optimalen Patientenver- sorgung bei. Insbesondere Patien- ten mit einer komplexen koronaren Herzerkrankung sowie akuter und chronischer Herzschwäche sind im Petrus-Krankenhaus in besten Händen und werden auf höchstem Niveau betreut.

und Operationssaal dar. So kön- nen Ärzte unterschiedlichster Fachdisziplinen - Gefäßchirurgen, Kardiologen, Radiologen und An- ästhesisten - gleichzeitig diagnosti- zieren, therapieren und operieren. Zudem ermöglicht der Hybrid-OP den Einsatz minimal-invasiver Techniken. Damit sind die Eingriffe schonender, komplikationsärmer und Patienten erholen sich in der Regel schneller. Für Herzinfarkt- Patienten aus der Region Wup- pertal ist das ein großer Gewinn. Darüber hinaus, erklärt Gülker, ist die neue Einheit 24 Stunden ein- satzbereit.

Je eher ein Herzinfarkt diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

MINIMAL-INVASIVE DIAGNOSTIK

HOCHMODERNER HYBRID-OP

Seit Frühjahr 2020 hat die Klinik für Kardiologie ihr Leistungsspek- trum um einen hochmodernen Hy- brid-OP sowie zwei Linksherzka- theter-Messplätze erweitert. In der Regel wird die Linksherzkatheter-

Ein großer Schritt in Richtung Zu- kunft ist mit der Eröffnung des modernen Hybrid-OPs gemacht. Dieser stellt eine Einheit aus kar- diologischem Herzkatheterlabor

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CellitinnenForum 02 | 2020

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