Cellitinnen-02-2024_interaktiv

einfach verwurzelt

einfach verwurzelt

Fotos: Ansgar Bolle, mulimediadesign.net; future supply, Alexa Allhorn

Versprechen fürs Ordensleben

Schwester M. Delphina bei der Buchhaltung

Plätzchen backen im Anna-Haus

Anfänge 1828 und 1838

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raum mit integrierter Bibliothek in der ersten und der ‚Hobbysaal‘, ein Mehrzweckraum in der zweiten Etage, wurden kaum noch genutzt, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ausstattung mittlerweile ‚in die Jahre‘ gekommen war. Wäre es nicht möglich, die Modernisierung der Räum lichkeiten mit einer Dauerausstellung zu kom binieren? Das ‚Agapeum‘ wurde wieder aus der Schublade hervorgeholt, der Gedanke von Be gegnung in historischem Ambiente wiederbe lebt und schließlich Ende 2021 die Umgestaltung beschlossen. Seminar und Ausstellung in einem Raum Wie die Konzeption aussehen könnte, zeigten erste Entwürfe der Agentur Future Supply aus Reutlingen. Der langestreckte Hobbysaal wur de in Vortrags- und Ausstellungsbereich geteilt, der durch großflächige Öffnungen verbunden ist. Im ursprünglichen Vortrags- und Biblio theksraum entstanden drei durch flexible Glas elemente getrennte Seminarräume. Der vor gelagerte, bis dahin kahle, schlauchartige Flur wurde gegliedert und zur zusätzlichen Ausstel lungsfläche. Basierend auf diesem Konzept be gannen umfangreiche Baumaßnahmen. Neben dem Einbau neuester Klima- und Elektrotech nik sowie Boden- und Wandnivellierungen fällt besonders die Öffnung von vier Deckenfeldern im großen Saal in der zweiten Etage ins Auge. Diese ‚Raumreserve‘ war erst bei den Umbau maßnahmen entdeckt und genutzt worden. Dadurch entstand eine völlig andere, lichtere Raumatmosphäre.

mittelbar nach dem Jubiläum 2003 entstand seitens der Geschäftsführung der Wunsch, die Ordensgeschichte in einer Dauerausstellung zu präsentieren. Das ‚Agapeum‘ als Solitärbau Einige Jahre wurde über einen Solitärbau auf dem Mutterhausgelände nachgedacht: Stand orte gesucht und wieder verworfen, Konzep tionen erstellt und in Plänen und Modellen festgehalten, Wirtschafts- und Betriebskosten berechnet und schließlich ein Ideenwettbe werb zur inhaltlichen Gestaltung durchgeführt. Mit dem Anschluss der Wuppertaler Kranken häuser 2009 kamen alle Pläne zum Erliegen, denn wie konnte man es den Mitarbeitern gegenüber vertreten, einerseits gravierende Einsparungen durchzusetzen und andererseits Millionen in ein Kulturprojekt zu investieren? Das ‚Agapeum‘, so sollte das Museum mit an geschlossener Begegnungsstätte heißen, ver schwand schließlich 2011 in einer Schublade, die über die Jahre angesammelten Exponate wurden aber weiterhin gehütet, die Sammlung sogar in den Folgejahren ausgebaut. Alles zu sammen ein Glücksfall, wenn man es aus heu tiger Sicht betrachtet, denn nun gibt es eine Ausstellung in den eigentlichen Klosterräum lichkeiten. Als 2020 das Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria in den Besitz der Stiftung überging, wurde auch über eine erweiterte Nutzung der Räumlichkeiten nachgedacht. Der Vortrags

wenige Ordensfrauen den 200. Geburtstag der Kongregation im Jahr 2027 erleben würden.

Zahlen vergessen die Besucher, aber das Fahrrad, das aus dem Bild fährt mit der Ambulanzschwester im Hintergrund, daran erinnern sie sich auch noch in fünf Jahren.“

Mit der Gründung der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria im Jubiläumsjahr wurden geistiges und weltliches Erbe der Schwestern gesichert. Über deren Tod hinaus sollten die Einrichtun gen bestehen bleiben und unter der Verantwor tung ziviler Mitarbeiter weitergeführt werden. Sogar die Expansion der Stiftung war durch die Gründung entsprechender Gesellschaften ange strebt. Doch wie sollte in einem aufstrebenden Unternehmen an die Wurzeln und das Wirken der Schwestern erinnert werden? Bereits un

Stephanie Habeth-Allhorn, Kuratorin der Ausstellung

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Das ursprüngliche Grundkonzept des ‚Agape ums‘, die Darstellung der drei Themenbereiche Beten, Leben, Arbeiten, wurde wieder aufge griffen. Vorgabe bei der Umsetzung war, dass die Exponate (eine) Geschichte erzählen soll ten. Die Präsentation in Form einer sogenann ten Ausstellungserzählung nimmt in den letz ten Jahren immer mehr zu. Großflächige Bilder, Dreidimensionalität und eine szenische Einbe ziehung der Exponate sollen die Betrachter in eine Scheinrealität hineinversetzen. Sie sind auf Augenhöhe, werden Teil der Arbeit. So steht die Spekulatiusmaschine vor einem Foto, das die Ordensschwestern beim Plätzchenbacken im St. Anna-Hospital zeigt. Verwiesen wird mit ei ner Textpassage auf die Anna-Plätzchen, die in der Adventszeit in Massen produziert und ver «

Wir sind froh, dass wir nun diese Lösung umgesetzt haben, direkt im Klostergebäude. Wenn man an einer Veranstaltung oder einem Seminar teilnimmt, wird man also immer die Wurzeln für unser Tun vor Augen haben.“

Stiftungsvorstand Thomas Gäde bei der Eröffnung

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