Cellitinnen 1_2016

Glauben | Leben

Orden vor Ort Teil VI Die Eucharistiner – Societas Sanctissimi Sacramenti (SSS)

in vielfacher Hinsicht geweitet. Er erkannte die neuen Anforderungen an die Seelsorge im Zeitalter der Industrialisierung, zugleich war und blieb er auch bei seinen vielfältigen Verpflichtungen als Provinzial ein kontemplativer Mensch. Intensive Zeiten des Gebets führten ihn zu einer weiteren Klärung seines Weges. Über seine eigene tiefe Beziehung zum Altar- sakrament und über die im Maristenorden zur Verfügung stehenden Möglichkeiten hinaus wur- de ihm immer deutlicher, der Anbetung des Heilands in der Gestalt des Brotes eine eigene Organisationsform schaffen zu müssen: „Ich spürte die Verpflichtung, den Orden vom Heiligsten Sakra-

Der von Papst Johannes XXIII. im Dezember 1962 heiliggesprochene Peter Julian Eymard, Gründer der Ordensgemeinschaft der Eucha- ristiner, suchte Zeit seines Lebens nach neuen Wegen, um seine Über- zeugungen in die Tat umzusetzen. Den Menschen die Eucharistie, das Sakrament der Liebe Gottes wieder neu zu erschließen und ans Herz zu legen, hat er als einen besonderen Auftrag Gottes wahrgenommen. Peter Julian Eymard wurde 1811 in La Mure d’Isère in der Nähe von Grenoble geboren. Der Vater war Messerschmied und betrieb eine Nussölmühle. Schon früh fühlte sich Peter Julian zum Priester be- rufen. Das rief zunächst den Wi- derstand seines Vaters hervor, der den Sohn als Erbe seines Betriebes sah. Nachdem jener schließlich ein- lenkte, scheiterte ein erster Kloster- eintritt, weil Peter Julian, bei den Bemühungen, Bildungsdefizite auf- zuholen, seine Kräfte überforderte. Einen erneuten, erfolgreichen An- lauf nahm er nach dem Tod des Vaters und besuchte das Seminar seiner Diözese. Die Priesterweihe empfing Peter Julian 1834 und war dann fünf Jahre als Vikar und Pfarrer tätig.

Armut auch die geistige Not der Bevölkerung, letztere auch als Versäumnis durch ungenügenden Religionsunterricht und fehlende Katechese. Sein innerer Bezug zum Ordensleben war lebendig geblie- ben und obwohl es ihm schwer fiel, die Pfarrseelsorge aufzugeben, trat er 1839 in die damals neue Ge- meinschaft der

Maristen in Lyon ein. Schon bald wurden ihm w i c h t i g e Funktionen übertragen, 1845 war er bereits Provinzial in

Lyon. Längst hatte sich sein Horizont

ment zu gründen …. Ist es nicht verwunderlich, dass die heilige Eucharistie noch keine Ordens- geme i n s cha f t , keine Leibgarde, keinen königlichen Hof und keine Familie erhalten

Ordensgründer

hat?“ Dabei er- schien ihm aber der As- pekt einer aus- schließlichen Anbetung der

Beliebt und anerkannt für seine Frömmigkeit und menschennahe Seelsorge, sah der junge Geist- liche neben der materiellen

CellitinnenForum 1/2016 35

Made with