Cellitinnen 2_2016-3
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Was macht eigentlich …? Dieter Preiß, Lagermitarbeiter bei der ProServ
schon ein paar Vorarbeiten für den nächsten Tag, denn man weiß ja nie, was einen dann so alles erwartet. Sie blicken auf eine lange Berufs- erfahrung zurück. Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Seit 1984 arbeite ich ohne Unter- brechung im Lager und da fallen einem die meisten Veränderungen gar nicht so auf, weil sie langsam kommen. Die größte Veränderung war direkt 2012, in meinem ersten Jahr bei ProServ, als das neue Lagersystem eingeführt wurde. Seitdem arbeiten wir papierlos; so- wohl das Einlagern als auch das Kommissionieren machen wir mit so genannten MUIs. Das ist prak- tisch, denn damit sind die Hände frei und das spart Zeit. Eins hat sich aber nicht verändert – anpacken muss man auch heute noch. Was macht den Beruf so beson- ders, was ist das Schöne an ihm? Auch als ‚normaler‘ Lagerarbeiter kann ich meinen Arbeitsalltag ge- stalten und meine Ideen einbringen. Außerdemmacht es Spaß, in einem großen Team zu arbeiten und der Zusammenhalt der Kollegen hier im Lager ist schon groß. Man soll- te sowieso mit der richtigen Ein- stellung zur Arbeit gehen, nämlich gerne – auch wenn das nicht immer funktioniert. Wenn ich morgens schon schlecht gelaunt zu arbeiten anfange, kann der Tag doch nur noch schlechter werden, warum also nicht gut gelaunt anfangen?
Welche beruflichen Voraussetzun- gen muss man mitbringen? Ich habe damals eine kaufmän- nische Ausbildung gemacht, muss- te mich dann aber 1984 nach etwas neuem umsehen, weil meine Firma dicht gemacht hat. Mehr oder we- niger zufällig bin ich dann im Lager gelandet und habe den Schritt nicht bereut. Wer nicht wie ich über langjährige Berufserfahrung quer einsteigt, hat normalerweise eine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik gemacht. ProServ bil- det in diesem Beruf übrigens auch aus. Welche persönlichen Vorausset- zungen muss man mitbringen? Man sollte ‚das Gehirn nicht aus- schalten‘ – das gilt aber wahr- scheinlich für jeden Beruf. Natürlich sollte man auch halbwegs fit sein, denn es bleibt nun einmal eine kör- perliche Arbeit. Was sind Ihre Ziele für 2016? Ich möchte die letzten Monate meines Berufslebens genießen, bevor ich Ende November in Ren- te gehe. Dann will ich viel Zeit mit meiner Frau verbringen, die schon seit letztem Jahr in Rente ist. Ich habe aber auch schon angefragt, ob ich dann als Aushilfe für ein paar Stunden in der Woche bei ProServ arbeiten kann – das ist gut für den Geldbeutel und hält Körper und Geist fit.
Herr Preiß, wie viele Kollegen arbeiten in Ihrem Bereich? Im Lager arbeiten rund 35 Kollegen, einige in Vollzeit, aber auch einige Aushilfen, die nur stundenweise hier sind. Bitte beschreiben Sie einen typi- schen Arbeitstag. Zu Schichtbeginn, morgens ab 7:30 Uhr, lagere ich die gelieferte Ware ein, nach der Mittagspause kommis- sioniere ich sie dann für die Kunden. Zwischendurch schaue ich, ob es etwas zu tun gibt, dann lagere ich Produkte um, räume auf oder ma- che, was sonst noch ansteht. Mein erster Chef hatte ein schönes Motto für eine gute Arbeitsorganisation: „So einfach wie möglich – kurze Wege, wenig bücken“ – und daran halte ich mich bis heute. Wenn ich mit dem Kommissionieren fertig bin und noch etwas Zeit ist, erledige ich
Vielen Dank für das Gespräch.
CellitinnenForum 2/2016 19
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