Cellitinnen 2_2016-3
Idee | Einsatz
Pflege braucht Freiräume Maßnahmen zur Entlastung von Pflegefachkräften
sorgung von der Aufnahme bis zur Entlassung und gegebenenfalls darüber hinaus. Stationssekreta- riate entlasten die Pflege, indem sie beispielsweise die vielen Anrufe ent- gegennehmen. Mehr und mehr befreit man die Pflegekräfte auch von logistischen Aufgaben. In allen
dann später mit den gelieferten Artikeln zu vergleichen und in die Regale zu räumen, arbeiten die Ver- sorgungsdisponenten von ProServ mit modernen Tablets, auf denen der nach der Klinikanalyse ermittel- te Sollbestand eines Lagers oder Schranks gespeichert ist. Sie ge- ben die Ist-Werte ein, die Differenz wird als Bestellung automatisch erfasst und weitergeleitet. Kommt die Ware kurz darauf an, räumt der ProServ-Mitarbeiter sie an den dafür vorgesehenen Platz. Allein im Kölner St. Vinzenz-Hospital betreut der Dienstleister 3.000 Lagerplätze und verschafft den Pflegefachkräf- ten mit seinem Einsatz wertvolle Zeit am Krankenbett. In den Senio- renhäusern ermittelte ProServ die optimalen Bestell- und Liefertage für jedes Haus. Um die tägliche individuelle Zusammenstellung der Medikamente müssen sich die Pfle- gekräfte dort auch nicht mehr selbst kümmern. Das Blisterzentrum liefert die Tabletten individuell zusammen- gestellt, portioniert und sichtver- packt an die Seniorenhäuser. Und seit Kurzem sorgt ein neues Müll- entsorgungsverfahren auf den Sta- tionen imHeilig Geist-Krankenhaus und im Seniorenhaus St. Anna für ein angenehmeres Arbeitsumfeld: Der Müll wird vakuumiert und dann auslaufsicher und geruchsneutral entsorgt. All diese Maßnahmen dienen dazu, den Pflegefachkräften das Arbeiten zu erleichtern, damit sie sich ihrer eigentlichen Tätigkeit widmen können.
Pflegefachkräfte in Kliniken und Seniorenhäusern sind gut aus- gebildete, hoch spezialisierte Mit- arbeiter. Ihre wertvolle Arbeitszeit sollen sie möglichst zu 100 Prozent am Krankenbett beziehungsweise in der Pflege betagter Menschen einsetzen. In den Einrichtungen des Cellitinnenverbundes arbeitet man seit Jahren daran, Pflegekräften den Arbeitsalltag zu erleichtern, da- mit sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Seit einigen Jahren übersetzen in den Kliniken sogenannte ‚Codier- fachkräfte‘ medizinische und pfle- gerische Tätigkeiten am Patienten in computerlesbare Zeichenschlüs- sel. Sie geben diese in die EDV ein und ermöglichen so die Rech- nungsstellung. In einigen Kliniken begleiten Fallbetreuer (Case Mana- ger) die Abläufe der Patientenver-
Einrichtungen bringen Mitarbeiter der Transportdienste Patienten in die Operationssäle oder zu Rönt- genuntersuchungen. Nahmen vor einigen Jahren noch die Pflegekräfte Speisenbestellungen auf, erledigen heute Menüerfassungsassistenten diesen Job. Zeitaufwendiges Ein- räumen von Wäscheschränken oder das Bestellen von Materia- lien, vom Bleistift bis zum Verband, übernehmen in vielen Kranken- und Seniorenhäusern externe Dienst- leister. ImGegensatz zu den Pflege- mitarbeitern, die sich ‚nebenbei‘ mit logistischen Aufgaben beschäftigen mussten, analysieren heute Spezia- listen die komplette Einrichtung und straffen die Beschaffungsprozesse. Das spart Zeit und Geld. Kontrollierten früher die Stations- leitungen die Warenbestände und schrieben Einkaufslisten, um diese
CellitinnenForum 2/2016 41
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