Cellitinnen 2_2016-3

Idee | Einsatz

Mama und Papa gehen arbeiten Im Cellitinnenverbund passen Beruf und Familie zusammen

Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, hieß noch vor fünfzig Jahren für die breite Masse der Ge- sellschaft: Der Vater ging arbeiten und brachte das Geld nach Hause. Die Mutter versorgte Haushalt und Kinder. In der Adenauerzeit galt die- ses Rollenverständnis unangefoch- ten und die Arbeitswelt war danach ausgerichtet. Wollte (oder musste) eine Frau arbeiten gehen, benötigte sie dafür das Einverständnis ihres Mannes. Der wiederum konnte ihre Arbeitsstelle jederzeit kündi- gen. Erst 1977 wurde das Gesetz gekippt. Was vor ein paar Jahr- zehnten noch Usus war, ist heute Stoff für die Geschichtsbücher – zum Glück. Mütter stehen im Be- rufsleben ebenso wie Väter ‚ihren Mann‘. Und auch die Zeiten, in denen Frauen zum Haushalts- einkommen ‚ein wenig dazu verdient haben‘, sind

das in den gut ausgebildeten Müt- tern steckt. Sie legen sich richtig ins Zeug, damit junge Familien Nach- wuchs und Beruf vereinbaren kön- nen. Auch die Cellitinnen-Kranken- häuser haben ein großes Interesse daran, die jungen Mütter nicht zu verlieren. In Wuppertal und Köln, auf Geschäftsführer- und Mitarbei- terebene, befassen sich Projekt- gruppen damit, wie dies gelingen kann. Sie entwickeln kreative Ideen, fördern Kooperationen und gehen auf die Bedürfnisse der Eltern ein.

Nehmen wir eine junge Familie mit zwei Kindern. Mutter Laura Müller arbeitet im Wuppertaler Kranken- haus St. Josef als Ärztin, Vater Nils ist in der Verwaltung des ebenfalls zum Cellitinnenverbund gehören- den Petrus-Krankenhauses tätig. Vor acht Jahren kam ihr Sohn Tim zur Welt, ihre Tochter Anna ist heute drei Jahre alt. Trotz aller Hilfen sei- tens des Arbeitgebers, das Leben mit dem Nachwuchs erfordert ein hohes Maß an Organisationstalent. Die Fahrten zur Schule, zum Kin- dergarten und Sportverein oder durchwachte Nächte mit kranken Kindern kann der Arbeitgeber der Familie nicht abnehmen. Aber er schafft den verlässlichen Rahmen, in dem Familie Müller all diese Dinge und den Beruf beider Elternteile meistern kann. So blieb Vater Nils nach der Geburt von Tim ein Jahr lang zu Hause. In dieser Zeit half das

passé. Arbeit im Haushalt, Kinderbetreu- ung und das Sicherstellen des Familien- e i nkommens gehen heute in

Petrus- K r a n - kenhaus

ihm bei der Su- che nach einem geeig- neten KiTa-Platz, sodass er nach ei- nem Jahr wieder in den Beruf einsteigen konnte, zunächst als Teilzeitkraft. Nach zwei Jahren arbeite- te er wieder Vollzeit.

vielen Familien Papa und Mama gleicher- maßen etwas an.

Angebote

Kluge Arbeitgeber haben längst das Potenzial erkannt,

42 CellitinnenForum 2/2016

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