Cellitinnen 2_2016-3
Titel | Thema
nem Mobiliar einrichten können. Bereits vor Jahren erarbeiteten die Mitarbeiter des Sophienhofes mit wissenschaftlicher Unterstüt- zung ein eigenes Konzept für die Seniorenbetreuung: Die Abkürzung HoLDe steht für Ho spiz, L ebens- welt und De menz. In der Realität heißt das, dass nicht nur die rein körperlichen Bedürfnisse der alten Menschen berücksichtigt werden, vielmehr sollen sie auch psycho- soziale Unterstützung und religiöse Begleitung erfahren. Um dies individuell umsetzen zu können, müssen Bewohner-Bio- grafie, also die Lebenswelt, und die aktuelle Lebenssituation, beispiels- weise eine Demenzerkrankung, in das Betreuungs- und Pflegekon- zept einfließen. Signifikant tritt bei diesem HoLDe- Konzept der Aspekt der Hospizidee hervor. Häufig leiden alte Menschen an vielen verschiedenen Krankheiten gleichzeitig, die die Lebensqualität einschränken und oft mit Schmerzen verbunden sind. Eine intensive pal- liativmedizinische Betreuung kann hier zu deutlichen Verbesserungen der Lebenssituation beitragen. Die Mitarbeiter des Sophienhofs sind diesbezüglich sensibilisiert und besonders geschult. Zusätzlich werden sie von Ehrenamtlern der Hospizbewegung Düren unterstützt, die in einem Befähigungskurs von 100 Stunden zum sogenannten ‚Hospizhelfer‘ ausgebildet wurden. Deren Tätigkeit im Sophienhof kommt sowohl den alten Menschen, aber auch ihren Angehörigen und bei der täglichen Arbeit auch den Mitarbeitern zugute.
Besonders hervorzuheben ist, dass imHaupthaus ein geräumiges Arzt- zimmer für Hausbewohner und Mieter zur Verfügung steht. Neben den Besuchen im Zimmer nutzen sowohl Haus- als auch Fachärzte regelmäßig den Raum für Sprech- stunden und Untersuchungen.
Und dabei können sie auf eine sehr gute technische Ausstattung zurückgreifen. Sowohl ein modernes Ul- traschall- als auch ein EKG- Gerät stehen zur Verfügung. Den Bewohnern bleibt so manch beschwerlicher Weg zu einem externen Facharzt- termin erspart. Halbjährliche Visiten mit den Haus- und Fachärzten sowie den Apo- thekern sorgen für einen in- tensiven Austausch in der medizinischen Betreuung der Senioren.
‚Projekt Generationenbrücke‘
Intensiv ist auch der Austausch mit der jungen Generation. Die Kontakte, die im ‚Projekt Gene- rationenbrücke‘ mit dem benach- barten Kindergarten ‚Rappelkiste‘ entstanden sind, wirken bis heute nach. Schüler der be- nachbarten Gesamtschule Niederzier/Merzenich führen gemeinsame Projekte, bei- spielsweise im Kunst- und Musikunterricht, mit dem Seniorenhaus durch und Schulpraktika werden in den verschiedenen Arbeits- bereichen des Sophienhofs geleistet. In vielen Fällen ist daraus auch eine engere Bindung zwischen Jung
CellitinnenForum 2/2016 5
Made with FlippingBook