Cellitinnen 2_2017_1
Gut vernetzt im Krankenhaus Patientendaten-Managementsystem erleichtert Arbeitsabläufe
Seit Dezember 2016 führt die In- tensivstation des Kölner St. Vin- zenz-Hospitals ein Pilotprojekt für die Krankenhäuser der Hospitalver- einigung St. Marien GmbH durch. Es wurde ein Patientendaten-Ma- nagementsystem, kurz PDMS, ein- geführt, das es den Mitarbeitern er- möglicht, alle relevanten Daten auf der Intensivstation elektronisch zu erfassen und weiter zu verarbeiten. Das System von Agfa HealthCare ist als eigenes Modul (Add-on) in ORBIS integriert und erfasst einen Großteil der Patientendaten und Werte automatisch. ORBIS ist ein ganzheitliches Krankenhaus- informationssystem und sorgt für eine Rundumsicht auf die Pa- tientenbehandlung. Hier werden Arbeitsabläufe und Informationen aus Medizin, Administration und Management zusammengeführt. Auf der Intensivstation werden zum Beispiel Herzfrequenz, Blutdruck und Sauerstoffsättigung alle 15 Minuten ins System eingespeist
und auch Beatmungs- und Dialyse- daten werden elektronisch erfasst. Das bedeutet für den Patienten vor allem eine bessere, häufigere Über- wachung und mehr qualitative Zeit von Ärzten und Pflegemitarbeitern. Insbesondere für die internen Ab- läufe bringt das System viele Ver- besserungen mit sich. Beispiels- weise kann die Patienten-Kurve elektronisch geführt werden und nur noch wenige Werte sind hän- disch zu erfassen. So spart man Zeit, Papier und Wege, denn auf die Daten kann von jedem Arbeitsplatz im Haus zugegriffen werden. Nicht zuletzt erleichtert das PDMS auch den Abrechnungsprozess enorm. Für die Codierung und DRG-Einstufung, unter anderem in der Beatmungsmedizin, ist es wichtig, die genauen Intervalle von Beatmung und Nichtbeatmung korrekt und präzise zu dokumen- tieren. Und genau das ermöglicht die Anbindung der Beatmungs- geräte an den ICU-Manager. Und
auch der Datenschutz ist selbst- verständlich weiterhin dadurch ge- währleistet, dass alles innerhalb des geschlossenen Systems ORBIS stattfindet. Zurzeit befindet sich das Projekt noch in der Konsolidierungsphase. Viele Ergänzungen und Abänderun- gen waren nötig, um das System auf die Bedürfnisse der Intensiv- station anzupassen. Aber genau das bedeutet gleichzeitig ein hohes Maß an Flexibilität. Die seitens des Herstellers vorhandene Basis kann individuell an die Anforderungen jeder Abteilung angepasst werden. Die Neueinführung eines solchen Systems erfordert anfänglich natür- lich viel Zeit und Geduld. Die fort- laufende Unterstützung durch ärzt- liche und pflegerische Mitarbeiter des Teams war hier unerlässlich und ist es immer noch. Nicht zuletzt durch dieses große und andauern- de Engagement wird die Einführung sicher erfolgreich sein.
CellitinnenForum 2/2017 17
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