Cellitinnen 2_2018

Medizin | Betreuung

Hilfe für pflegende Angehörige Die ‚Familiale Pflege‘ unterstützt mit individueller Beratung und viel Herz

Ziel der Familialen Pflege ist es, ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ zu leisten. In speziellen Kursen, die alle Kran- kenhäuser im Verbund anbieten, sollen die pflegenden Angehörigen lernen, was für eine häusliche Pfle- ge notwendig ist, was sie selber tun können und ab wann sie einen professionellen Pflegedienst in An- spruch nehmen sollten. Hier einige Fragestellungen, die den Pflege- trainerinnen in der ein oder anderen Form häufig gestellt werden: Welche Aufgaben bei der familialen Pflege können Angehörige grund- sätzlich selbst übernehmen und in welchen Fällen muss in jedem Fall ein Pflegedienst kommen? Das hängt ein Stück weit davon ab, was sich die Angehörigen selbst zutrauen. Zum Beispiel ist die Medikamenteneinteilung und -gabe nicht jedermanns Sache. Einige trauen sich das zu, manche möchten solche Aufgaben lieber an den Pflegedienst delegieren. Bestimmte Maßnahmen, wie bei- spielsweise die Verabreichung einer intravenösen Spritze, dürfen grund- sätzlich nur Ärzte vornehmen. Eine Spritze unter die Haut – wie eine Thrombosespritze – darf dagegen auch ein Angehöriger verabreichen. Angehörige können also grund- sätzlich pflegerische Tätigkeiten übernehmen und auch lernen. Das hängt stark von der Bereit- schaft eines jeden Einzelnen ab und auch davon, wie fit der Pflegen-

Wenn ein Angehöriger nach einem Krankenhausaufenthalt plötzlich pflegebedürftig wird, stehen viele Familien vor der Frage, wie es zu Hause weitergeht. Wer übernimmt die Pflege? Bleibt der Pflegebedürf- tige zu Hause oder zieht er in ein Pflegeheim? Wie sieht der Alltag künftig aus? Bei der Klärung dieser und ähnlicher Fragen unterstützt das Projekt ‚Familiale Pflege‘, an dem sich alle Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria beteiligen. Dabei beraten die sogenannten ‚Pflegetrainerinnen‘ in den Kran- kenhäusern die betroffenen Patien- ten und ihre Angehörigen bereits während des stationären Aufent- haltes und darüber hinaus auch in der ersten Zeit nach der Rückkehr in die eigenen vier Wände.

Das Projekt wird durch die Univer- sität Bielefeld wissenschaftlich be- gleitet, die dafür eine Kooperation mit der AOK und mittlerweile rund 400 Krankenhäusern in Deutsch- land geschlossen hat. Im jährlichen Ranking der AOK Nordrhein be- legt dabei das Petrus-Krankenhaus in Wuppertal-Barmen regelmäßig vorderste Plätze und wird für seine besonders gute Beratungsleistung gelobt. Auch in diesem Jahr bescheinigte die AOK Nordrhein der Klinik eine sehr gute Beratungsqualität: Dank des großen Engagements der Mit- arbeiterinnen Andrea Hettwer-Oe- xemann und Annette Preuschl belegte das Team Platz 5 und ver- besserte sich damit im Vergleich zum Vorjahr sogar noch um drei Plätze.

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CellitinnenForum 2/2018

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