Cellitinnen 2_2018
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Mehr Selbstbewusstsein wagen Mitarbeiter des Cellitinnenverbundes sprechen über die Pflege
nach der Ausbildung zum Praxisan- leiter, zur Wohnbereichsleitung oder sogar bis zum Seniorenhausleiter weiterbilden. Daneben führen die vielen Fachfortbildungen oder ein Studium zu einem Karrieresprung. Fertige Gesundheits- und Kranken- pfleger wählen aus einer Fülle an (Fach-) Weiterbildungen und ergän- zenden Studiengängen aus. Und noch ein Plus: In beiden Berufs- zweigen arbeiten die Mitarbeiter in einer krisenfesten Branche. Doch immer weniger junge Men- schen lassen sich für einen Beruf in der Pflege begeistern. Woran liegt das, wollte die Moderatorin wissen. „Mein Haus, meine Yacht, mein Kontoauszug – die Werte haben sich in Richtung ‚Haben‘ verschoben”, stellte Susanne Krey fest. „Pflege ist ziemlich uncool“, ergänzte der Auszubildende Timo Hauke und erzählte, wie verständ- nislos seine Freunde zunächst auf seinen Berufswunsch reagierten. „Wenn man nicht wie ich Eltern hat, die beide in der Pflege tätig sind, hat man ja auch von dem Berufs- bild keine Ahnung. Ich jedenfalls liebe meinen Beruf und arbeite sehr gerne im Seniorenhaus.“ Von den hohen, in den Medien oft beklagten Arbeitsbelastungen konn- te Intensivpflegerin Katharina Finke ein Lied singen: „Fallen Kollegen we- gen Krankheit aus, ist die Besetzung auf Station schnell am Limit. Sind alle Stellen qualifiziert besetzt und
Spätestens vor Landtags- oder Bundestagswahlen oder wenn die Mängel in einem der fast 2.000 Krankenhäuser oder einer der rund 11.500 Altenpflegeeinrichtungen für Schlagzeilen sorgen, erfährt die Öf- fentlichkeit, was in der Branche nicht gut läuft – und alle reden über die Pflege. Das CellitinnenForum ging einen anderen Weg: „Wie ist es um die Pflege bestellt?“, wollten wir von den Pflegenden in den Häusern der Stiftung der Cellitinnen wissen und sprachen direkt mit ihnen, anstatt über sie. „Was hat Sie bewegt, seinerzeit den Pflegeberuf zu ergreifen und ihm bis heute treu zu bleiben?“ war die Eingangsfrage der Moderatorin Maria Adams an die Fachleute. „Der Spaß am Umgang mit Menschen und die Nähe zu ihnen“, so beschrie- ben Marlies Gabriel und Susanne Krey lebhaft ihre ausschlaggeben- den Motive. Bis heute begeistert sie die Vielseitigkeit ihres Berufes, denn kein Tag sei wie der andere.
Für Marlies Gabriel hielt der Wech- sel zum Seniorenhaus viele positive Neuerungen bereit: „Altenpfleger waschen und ‚füttern‘ nur – dieses gängige Vorurteil ist längst über- holt. Wir begleiten ältere Menschen, entwickeln Angebote sowohl für demenziell veränderte Menschen als auch für die fitteren Bewohner. Wir beraten Angehörige und setzen uns mit Ärzten und Ämtern ausei- nander. Die Annahme, Altenpflege könne jeder, ist leider weit verbreitet, aber grundlegend falsch“, erklärte sie. Hier hakte die stellvertretende Schulleiterin Anke Kleine ein und verwies auf die Qualität der Alten- pflege-Ausbildung. „Sie steht der zum Gesundheits- und Kranken- pfleger in Nichts nach, weder in Um- fang noch in den Lerninhalten, die passgenau auf das Anforderungs- profil hin abgestimmt sind.“ Die Runde tauschte sich engagiert über die zahlreichen Entwicklungs- möglichkeiten im Pflegeberuf aus: In der Altenpflege kann man sich
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CellitinnenForum 2/2018
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