Cellitinnen 2_2018

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grassiert nicht gerade eine Grippe- welle, funktioniert das System, lässt aber keinen Spielraum zu“, berich- tete sie von ihren Erfahrungen. Ver- bindliche Quoten an Pflegekräften auf den Stationen ließen sich unter den derzeitigen Umständen jeden- falls nicht umsetzen, erklärte Ste- fan Dombert dazu und spielte auf die von der Regierung geplanten Personalmindestbesetzung in der Krankenhauspflege an. Ähnlich ist die Situation in der Alten- pflege. „Da helfen auch die von der Politik ins Spiel gebrachten 8.000 zusätzlichen Stellen für Senioren- einrichtungen nicht“, kommentierte der Geschäftsführer den Plan der neuen Regierung. „Mit Blick auf die prognostizierte demographische Entwicklung und die damit verbun- denen Herausforderungen für die nächsten Jahre ist da wohl eine Null vergessen worden. Und: Wer soll die Stellen besetzen? Wir haben doch jetzt schon Schwierigkeiten, quali- fizierte Mitarbeiter für frei werdende Stellen zu finden.“ Was würde denn helfen, die Pfle- ge aus ihrer Not zu befreien, wollte Moderatorin Maria Adams wissen. Die Antworten überraschten. „Mehr Stellen garantieren nicht zwangs- läufig eine bessere Qualität“, mein- te Altenpfleger Daniel Schlewinski. „Wir müssen raus aus der Opfer- rolle, lösungsorientierter denken und arbeiten. Erst dann sollten wir Forderungen stellen“, formulierte er und erntete breite Zustimmung der Pflegefachkräfte am Tisch. „Wir re- den immer nur von unzumutbaren Raus aus der Opferhaltung

Arbeitszuständen und Geld.“ Die positiven Seiten des Berufes ge- rieten so in den toten Winkel: „Wir tragen eine hohe Verantwortung, gestalten die Pflege von morgen, haben einen sicheren Arbeitsplatz und zudem einen, der erfüllt.” Denn das sei es, was die Arbeit mit Patien- ten und Bewohnern ausmache. „Die schönen Seiten des Berufs bekom- men wir einfach nicht glaubwürdig kommuniziert“, warf Gesundheit- und Krankenpflegerin Veronika Zeid- ler ein. Trotzdem dürfe die Politik nicht aus der Verantwortung ent- lassen werden, gab Geschäftsfüh- rer Stefan Dombert zu Bedenken. „Mehr hochbetagte, multimorbide Menschen werden künftig von im- mer weniger Pflegekräften betreut. Die Einrichtungen können sich noch so anstrengen, ohne angemesse- ne Rahmenbedingungen stoßen

wir über kurz oder lang an unsere Grenzen. Dazu gehört auch eine angemessene Vergütung. Da hinkt besonders die Altenpflege noch deutlich hinterher.“ Die Runde war sich einig: Wir sollten uns im Verbund der Cellitinnenhäu- ser immer wieder hinterfragen und in unseren begrenzten Möglichkeiten Lösungen vorantreiben. Dazu zäh- len ein ständig weiterentwickeltes Sicherheits- und Qualitätsmanage- ment, ein breit angelegtes Fortbil- dungsprogramm sowie Führungs- prinzipien, die sich an demWunsch junger Mitarbeiter nach Teamarbeit ausrichten. „Und vergessen wir nicht den ‚katholischen Fingerabdruck‘. Viele Mitarbeiter verbinden damit ein wertschätzendes Arbeitsklima, in dem Menschen an erster Stelle stehen!”, so Anke Kleine.

Teilnehmer am ‚Runden Tisch‘ Für die Krankenhäuser:

Geschäftsführer Stefan Dombert von der Hospitalvereinigung St. Marien, Pflegedirektorin Susanne Krey vom Heilig Geist-Krankenhaus, Praxis- anleiterin Veronika Zeidler und Intensivschwester Katharina Finke, die mittlerweile in der Abteilung Strategische Personalentwicklung und auf

der Station arbeitet. Für die Altenpflege:

Marlies Gabriel, Seniorenhausleiterin des Seniorenhauses St. Anna, die sich als ehemalige stellvertretende Pflegedirektorin am Kölner St. Vin- zenz-Hospital auch in der Krankenpflege gut auskennt, und Daniel Schlewinski, gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger aus den Kölner Hausgemeinschaften St. Augustinus Für die Ausbildung: Anke Kleine, stellvertretende Leiterin der Louise von Marillac-Schule, und Timo Hauke, Auszubildender im Kölner Seniorenhaus St. Anna Moderation: Maria Adams, Mitarbeiterseelsorgerin

Einen Videoclip mit den zentralen Statements vom ‚Runden Tisch‘ zum Thema Pflege“ gibt es jetzt im Cellitinnen-YouTube-Kanal: https://www.youtube.com/user/CM1000ful

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CellitinnenForum 2/2018

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