Cellitinnen 3_2015
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10 0 10 0 10 0 10 0 Nacht hatte ich eine Eingebung, die mir sagt, ich würde wieder ge- sund, wenn ich bereit wäre, nach Deutschland zurückzukehren“, er- klärt Schwester Franziska. Tatsäch- lich verbesserte sich ihr Zustand und sie kehrte nach Deutschland zurück. Seit den Fünfzigerjahren arbeitete sie in unterschiedlichen Hospitälern als Krankenschwester. In den Neunzigerjahren – immer- hin im Alter von fast 74 Jahren – wechselte sie ins Mutterhaus des Ordens nach Trier, um hier in der Kranken- und Altenpflege ihre Mit- schwestern zu unterstützen. Seit 2012 lebt Schwester Franziska ge- meinsammit drei Mitschwestern im Seniorenhaus Heilige Drei Könige. „Wir sind sehr gut untergebracht und fühlen uns hier wohl“, sagt die 100-jährige Ordensfrau. Auf die Frage, was im Leben wichtig ist, antwortet sie ohne zu zögern: „Im Heute zu leben und auf Gott zu vertrauen.“ Umzug mit 101 heut noch hin“, rezitiert Christine Hoscheid ein Lied, welches sie in der Grundschule gelernt hat. Ge- boren wurde sie 1907 in Warth, einem Ortsteil von Hennef. Nach der Volksschule arbeitete sie zu- nächst als Hausmädchen und anschließend als Haushälterin bei einer Apothekerfamilie in Lünen. Im Zweiten Weltkrieg ging sie zu- rück nach Hennef; ihre Mutter war erkrankt, ihr Bruder fiel im Krieg. Als die Amerikaner bereits vor Hennef standen, wurde ihr Vater erschossen. Ein traumatisches Erlebnis, das Christine Hoscheid ein Leben lang begleitete. Bis ins hohe Alter lebte sie selbstständig im elterlichen Haus. Christine Ho- scheid hatte ihren eigenen Garten, in dem sie Gemüse zog, war re- gelmäßige Kirchgängerin und gut eingebettet in das Gemeindeleben. Erst nach einem Sturz entschloss sie sich, im Alter von 101 Jahren in ein Seniorenhaus zu ziehen. Da sie einen guten Kontakt zu ihrer Nichte hat, die in Düren lebt, organsierte diese einen Platz im Seniorenhaus St. Ritastift. Christine Hoscheid lebt gern dort, freut sich auf die mor- gendliche Zeitung, liebt Tiere und die Natur. Auf die Frage, wie man es schafft, ein so gesegnetes Alter zu erreichen sagt sie: „Es liegt wohl an den Genen. Aber auch daran, dass ich nie vor den Aufgaben da- von gerannt bin, die mir das Leben gestellt hat.“ 10 0
10 0 10 0 10 0 Spätberufen machte ihr Abitur. Zum Studium ging sie nach Hannover und wurde Grundschullehrerin. Sie war eine der besten Absolventinnen ihres Jahrgangs, war stets zielstrebig und fleißig. „Sonst hätte ich das zu dieser Zeit als junge Frau gar nicht geschafft“, sagt sie heute. Im Kreis Moers bekam sie ihre erste An- stellung an einer Schule. 1939 hei- ratete sie und bekam zwei Söhne, die heute auch bereits im Renten- alter sind. 1964, mit 51 Jahren, trat sie der Ordensgemeinschaft der Schwestern vomGöttlichen Herzen Jesu bei. Später begann sie ein Fernstudium und zog 1989 nach Bad Münster- eifel. Heute lebt die 102-Jährige im Seniorenhaus St. Ritastift in einem schönen Zimmer mit zwei Bücher- regalen, ihrem alten Schreibtisch und vielen selbst gemalten Bildern an den Wänden. „Ich erfreue mich an der Gegenwart. Das ist ganz wichtig“, erklärt Schwester Gertru- dis. „Ja, zu sagen, wie es ist und was es ist. Und immer wieder neu zu entdecken, wieviel Grund man zum Danken hat“, ist ihre Botschaft für das Älterwerden.
Aus dem hohen Norden stammt Schwester Gertrudis Heitmann. Sie wurde 1913 in Kiel geboren, besuchte dort die Schule und
„Der Kaiser ist ein lieber Mann, er wohnet in Berlin und wär das nicht so weit von hier, so ging ich
24 CellitinnenForum 3/2015
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