Cellitinnen 3_2015
Glauben | Leben
Freude und Hoffnung Bronzeskulptur erinnert an Kardinal François Xavier Nguyen Van Thuân
Während eines feierlichen Gottes- dienstes in der Kapelle des Mutter- hauses der Cellitinnen zur hl. Maria, musikalisch begleitet von einem vietnamesischen Chor, wurde eine Skulptur zu Ehren des vietname- sischen Kardinals François Xavier Nguyen Van Thuân gesegnet. Die Bronzestatue stammt von dem vietnamesischen Künstler Vu dinh Lâm. Der Werbegrafiker, Bildhauer und Maler lebt in Frankreich und setzt seine Verbundenheit zu sei- ner ehemaligen Heimat und zum katholischen Glauben in seinen Werken um. Wie viele Vietname- sen kennt er die Lebensgeschichte Van Thuâns, seinen tiefen Glauben, die Zeit seiner Inhaftierung unter dem kommunistischen Regime bis hin zu seinem Exil in Rom. Davon inspiriert schuf er eine Bronze- skulptur mit dem Namen ‚Freude und Hoffnung‘, dem Leitspruch des Kardinals, die der Künstler nun den Cellitinnen zur hl. Maria in Köln überreichte. Zu sehen ist sie in den Räumlichkeiten, die imMutter- haus der Ordensgemeinschaft zum Gedenken an Kardinal Van Thuân
und seine Botschaft eingerichtet wurden und die die über 50jährige Verbundenheit der Schwestern zu ihm dokumentieren. Die Cellitinnen pflegen durch die- se Gedenkstätte, aber besonders
durch ihr Gebet das Andenken an Kardinal Thuân auch über seinen Tod hinaus. So wird am 26. Sep- tember um 14:00 Uhr in der Mutter- hauskapelle mit einemGottesdienst seines Todestages gedacht.
Hände, die ein Kreuz halten, das ist der erste Eindruck. Erst auf den zweiten Blick erschließt sich die gesamte Symbolik der Skulptur. Es sind die Hände Thuâns, die das Kreuz um- schließen, das er während seiner dreizehnjährigen Gefangenschaft aus einfachsten Materialien fertigte. Bam- bus, in der vietnamesischen Kultur ein Sinnbild für Gerechtigkeit, und das Kardinalswappen verzieren das angedeutete Gewand auf der Vorderseite der Skulptur. Kalen- derblätter, die Van Thuân während seiner Gefangenschaft auf der Rückseite mit geistlichen Impulsen für seine Gemeinde beschrieb und die aus dem Gefäng- nis herausgeschmug-
gelt wurden, zieren die Rückansicht. Sie stehen dafür, selbst in ausweg- losen Situationen nie die Hoffnung zu verlieren – die Kern- aussage, die das gesamte Kunst- werk vermittelt.
CellitinnenForum 3/2015 37
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