Cellitinnen 3_2017
Glauben | Leben
einen großen Ursula-Reliquien- schatz. Aus der Feder des heiligen Prämonstratensers Hermann-Jo- sef, der in Köln geboren wurde, stammt ein Preislied auf die hl. Ur- sula und ihre Gefährtinnen sowie eine Sequenz (liturgischer Gesang) in lateinischer Sprache. Die hl. Angela Merici (um 1470 – 1540) war der hl. Ursula tief verbun- den und gründete 1535 unter dem Namen ‚Compagnia di Sant‘ Orsola‘ eine religiöse Frauengemeinschaft neuen Zuschnitts, aus der sich spä- ter der vor allem der Bildung von Mädchen und jungen Frauen zuge- wandte Ursulinenorden entwickeln
sollte. Angelas damals neue Idee war ein Gemeinschaftsleben nach dem Vorbild der ersten Christen, wie es in der Apostelgeschichte des Neuen Testaments berichtet wird. Die Frauen, die ihrem Modell folgten, lebten nicht hinter Kloster- mauern, sondern tätig und caritativ unter Beachtung der Evangelischen Räte – Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam. Ursula war ihnen ein Vorbild an Selbstbestimmung und Selbstbewahrung, eine echte An- führerin und Schutzpatronin für jun- ge Mädchen und Frauen, die sich unter ihrem Mantel sicher fühlen können. Wolfgang Allhorn
Die Basilika in Köln
Die Basilika St. Ursula in Köln ist ein großartiges Zeugnis jener reichen Verehrungstradition der Heiligen Ur- sula und ihrer Gefährtinnen. Hinter dem Hochaltar stehen auf einem Aufsatz die Reliquienschreine der Patronin und ihres Bräutigam Ae- therius. Eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges ist die ‚Goldene Kammer, 1643 in ihrer heutigen Form von dem kaiserlichen Rats- herrn Johann Crane und seiner Frau Verena gestiftet. Dort sind 130 Reliquienbüsten und 700 Schädel aus dem ‚Ager Ursulanus‘ in ver- zierten Schränken aufgestellt, da- rüber sind unzählige menschliche Gebeine übereinander geordnet. Ab dem Mittelalter erfuhr der Ursu- la-Kult eine besondere Förderung durch Ordensgemeinschaften. Die Zisterzienserabtei Altenberg besaß
Das ‚Servicewohnen für Senioren St. Ursula‘ , eröffnet im Juni 2016, schließt nahtlos an das Seniorenhaus St. Angela in Bornheim-Hersel an. Die beiden Häuser mit Blick auf die Rheininsel ‚Herseler Werth‘ bilden optisch eine Einheit. 18 moderne und barrierefreie Wohnungen für ein bis zwei Personen und einer Größe zwischen 32,5 und 62 Quadratmetern sowie ein kleiner Festsaal für interne Veranstaltungen stehen zur Ver- fügung. Die moderne Ausstattung im nur dreigeschossigen Bau wird den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern und älterer Menschen in besonderem Maße gerecht. Schöne Terrassen und Balkone sowie Erker und für alle Mieter zugängliche Dachterrassen sorgen für Licht, Luft undWohlbefinden.
40 CellitinnenForum 3/2017
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