Cellitinnen 3_2018_finale_Version 30.7.2018

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Heute, nur heute werde ich … Gelassenheit aus geistlicher Perspektive

er Glück, Ruhe und Gelassenheit in der völligen Hingabe an Gott ge- winnen konnte. In dieser Erkenntnis formuliert er zu Beginn des Buches den berühmten Satz „Herr, du bist groß… wir sollen dich loben aus fröhlichem Herzen, denn du hast uns auf dich hin geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir.“ (Bekenntnisse I, 1) Augustinus berichtet über sein be- wegtes Leben. Als junger Mann nimmt er mit, was sich ihm anbietet. Lange Jahre fällt es ihm schwer, sich in der von vielen Einflüssen und Strömungen gekennzeichneten Welt der Spätantike zu orientieren und festzulegen. Er ist stets auf der Suche nach der Ruhe des Herzens, er sucht sie imGenuss des Lebens, er sucht sie in den religiösen und philosophischen Strömungen sei- ner Zeit, aber auch in seiner Karriere als Rhetorikprofessor. Mit seiner Bekehrung hat er die Quelle der Gelassenheit gefunden: Gott ist die Wahrheit, die Güte und die Schönheit selbst, nach der sich das Herz des Menschen sehnt. Nur wer an Gott glaubt, auf ihn hofft und ihn liebt, nur der wird ruhig und hat seine endgültige Sicherheit gefun- den. In dieser Gelassenheit findet Augustinus seine Freiheit wieder, die er durch die Bindung an die vor- dergründigen Dinge verloren hatte. Reichtum, Ansehen und Besitz sind für ihn „all die Nichtigkeiten, die mir so sehr am Herzen lagen, die ich so

Der hl. Augustinus (Ausschnitt aus dem Flügelretabel von Michael Triegel)

mit der Gelassenheit im Fortgang des Lebens: „Ich bleibe derselbe, so alt ihr auch werdet, bis ihr grau werdet, will ich euch tragen. Ich habe es getan, und ich werde euch weiterhin tragen, ich werde euch schleppen und retten.“ (Jes 46,4) Der hl. Augustinus (354–430) hat in den ‚Confessiones‘ (‚Bekennt- nisse‘) seinen Lebensweg bis zu seiner Bekehrung zumChristentum beschrieben. Rückhaltlos schildert er sein Suchen nach der Wahrheit, gesteht offen seine Irrwege und Fehler ein und legt dann dar, wie

Was bewegt Menschen in jeder Hin- sicht überall und jederzeit? Sicher ist es die Sehnsucht nach einemmit Sinn erfüllten Leben, nach Liebe, Zuwendung, nach tragfähigen zwi- schenmenschlichen Beziehungen. Zugleich macht jeder die Erfahrung, dass diese wesentlichen Lebens- werte nicht planbar, nicht ‚zu ma- chen‘ sind. Kann man angesichts solcher Begrenzungen gelassen bleiben oder werden? Aus christli- cher Sicht gelingt dies im Vertrauen darauf, dass Gott alle menschlichen Lebenswege begleitet. Der Glaube an Gottes Verheißung geht einher

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CellitinnenForum 3/2018

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