Cellitinnen 4_2014_051114-1

Glauben Leben

dass den Schwestern der Lebens- unterhalt kaum mehr möglich war.

stift an die Seniorenhaus GmbH der Kölner Cellitinnen zur hl. Maria. Die über so lange Zeit währende Verbindung zwischen den Gemein- schaften nahm also eine neue Form an. Dass ab 2005 wieder an zen- traler Stelle der Stadt Düren mit dem Cellitinnen-Seniorenhaus an der Kölnstraße ein Haus unter dem Patronat der hl. Gertrud steht, lässt sich als weitere Frucht dieses Zu- sammenwirkens bewerten. Ein Herzensanliegen ist den Cellitinnen zur hl. Gertrud nach wie vor die Sorge um in jeder Hinsicht gut aus- gestattete Kindergärten mit zeitge- rechtem Angebot. So befinden sich heute vier Einrichtungen, zwei in Düren, jeweils eine in Niederau und in Nideggen in der Trägerschaft der Ordensgemeinschaft.

massiven Luftangriff völlig zerstört. Mehr als 70.000 Spreng- und Brandbomben fielen auf Häuser, Straßen und Plätze und auch auf die damals noch rund 22.000 Ein- wohner nieder. Das Mutterhaus in der Pletzergasse versank ebenfalls in Schutt und Asche. 53 Menschen, darunter 26 Ordensschwestern, kamen dort durch die Bomben- treffer um. Aufgrund des ohnehin ungünstigen Flächenzuschnitts ver- zichteten die Schwestern auf den Wiederaufbau des Mutterhauses am althergebrachten Ort. Den Sitz der Ordenszentrale übernahm das Marienkloster in Düren-Niederau. Für das Grundstück an der Pletzer- gasse erhielten die Schwestern im Tausch mit der Stadt Düren eine Liegenschaft an der Rütger-von- Scheven-Straße. Bis 1958 entstan- den dort zunächst ein Kindergarten und das St. Ritastift als Altenheim. Das Problem des fehlenden Nach- wuchses wurde nach dem Zweiten Weltkrieg immer dringlicher. Die rückläufigen Schwesternzahlen führten dazu, dass man vor allem während der 60er und 70er Jahre eine um die andere Niederlassung aufgeben musste. Umfasste die Gemeinschaft der Dürener Celli- tinnen 1950 noch 206 Schwestern, waren es 25 Jahre später mit 99 schon weniger als die Hälfte, da- von waren rund 60 Prozent über 65 Jahre alt. Zum 1. Januar 1998 übertrugen die Dürener Schwestern ihre drei ver- bliebenen Seniorenhäuser Marien- kloster, St. Ritastift und Christinen-

Die Aufnahme junger Schwestern unterlag starken Einschränkungen, so wurde die Ablegung des Ge- lübdes zur Bindung an die Ge- meinschaft auf Lebenszeit nicht zugelassen. Auch um den gemein- schaftlichen Besitz im jeweiligen Kloster gab es langwierige Rechts- streitigkeiten. Erst 1854 konnten die Cellitinnen in der Kölner Kupfergas- se die volle Verfügungsfreiheit und damit die Loslösung von der städ- tischen Aufsicht wiedererlangen. Diese durch Gerichtsentscheidung erkämpfte Position wurde auch für die Dürener Cellitinnen rechtsgültig. Damit war der Grundstein für das starke Anwachsen aller rheinischen Cellitinnengemeinschaften gelegt. Seit dem Ende des 19. Jahrhun- derts erweiterten die Cellitinnen zur hl. Gertrud ihren Wirkungskreis im Dürener Umland stetig. 1921 ver- fügte man über 199 Schwestern in 19 Niederlassungen. Neben der bis dahin vorherrschenden Haus- krankenpflege wurden weitere Auf- gaben übernommen, vor allem die Kinderbetreuung in Kinderbewahr- schulen und die Unterrichtung von jungen Mädchen und Frauen in der Haushaltsführung. Von den Geschehnissen des Zwei- ten Weltkriegs waren die Cellitin- nen in Düren massiv betroffen. Am Nachmittag des 16. Novembers 1944 wurde die Stadt durch einen Im Dürener Umland

Generaloberin Sr. Dorothea und die KITA-Leiterin im Marienkloster, Maria Hürtgen

CellitinnenForum 4/2014 35

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