Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung

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diese Fortbildungsmöglichkeit nutzt, erhält über die erfolgreiche Teilnahme ein Zertifikat. Um weiteren Schulungsbedarf gezielt zu ermitteln und die Mit- arbeiter zu unterstützen, wird bei der Pflegebeobachtung auch der Aspekt Hygiene gesondert betrach- tet. Darüber hinaus finden regel- mäßig Hygienerundgänge statt und bei unangemeldeten Audits werden neben der Dokumentation, der Er- gebnisqualität in der Versorgung und demWohlbefinden der Bewoh- ner auch die hygienische Arbeits- weise in Pflege, Hausservice und Küche besonders unter die Lupe genommen. Diese Maßnahmen un- terstützen die Mitarbeiter, sie geben Impulse, reflektieren das Handeln der Anwender und legen bisher nicht erkannte Gefahrenquellen offen. Maximal mögliche Sauberkeit, das bescheinigen den 19 Senioren- häusern nicht nur die Prüfer des Medizinischen Dienstes, sondern auch die von unabhängiger Sei- te vergebenen Hygienesiegel, wie beispielsweise das von der EU vergebene Zertifikat ‚Euprevent‘. Neben vorbildlichen Hygienestan- dards dokumentiert diese Aus- zeichnung auch, dass MRSA- und andere gefährliche Erreger durch den standardisierten Infektions- schutz kaum eine Chance haben. Zehn Kriterien müssen die Häuser nachweislich erfüllen, um das be- gehrte Zertifikat zu erhalten: Mit- arbeiterschulungen, regelmäßige Handhygiene und ein sorgsamer Hygienesiegel

Hygieneschulung per Computer

Umgang mit Menschen mit Harn- wegsinfektionen oder Darminfekten gehören dazu. Die Einhaltung der Regeln wird von Mitarbeitern des Gesundheitsamts und des Infek- tionsschutzes begleitet und über- prüft. Das Hygienesiegel gilt für drei Jahre, danach müssen sich die Einrichtungen neu beweisen. Die Teilnahme an der arbeitsintensi- ven Zertifizierung ist freiwillig, doch mehr und mehr Häuser unterziehen sich dieser Mühe. In der Region Düren tragen alle Cellitinnen-Ein- richtungen das begehrte Siegel, einige Häuser haben sich bereits zum zweiten Mal zertifizieren las- sen. Andere Hygienesiegel stellen ähnlich hohe Ansprüche an ihre Vergabe. Wer sich mit Hygiene beschäftigt, weiß, dass dieses Thema ein un- erschöpfliches ist. Gegen immer mehr multiresistente Keime müssen Mittel und Wege gefunden werden, um sie von Senioreneinrichtungen möglichst fern zu halten. Ständige

Fort- und Weiterbildungen sind daher notwendig, außerdem die Einsicht, dass Regeln in puncto Sauberkeit strikt einzuhalten sind, mögen sie in manchen Situationen auch noch so lästig sein. Schließlich schützt das Hygienemanagement nicht nur die Bewohner der Häu- ser, sondern auch die Mitarbeiter in Pflege, Hausservice, Küche und Verwaltung vor Ansteckungen.

CellitinnenForum 4/2017 15

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