CellitinnenForum 1_2019

Medizin | Betreuung

Operieren mit dem Da Vinci Kliniken am Heilig Geist-Krankenhaus nutzen High-Tech-Roboter

nutzen zu dürfen, muss der Ope- rateur über eine jahrelange Erfah- rung mit Tumoroperationen am Dick- und Enddarm verfügen“, er- klärt Eypasch. Ideal sei auch eine entsprechende Vorkenntnis in der Laparoskopie. Weiterhin muss der Operateur wiederholt mehrtägige Trainingsphasen an einem Testmo- dell durchlaufen. Erst nach zahl- reichen Lehr-Eingriffen, die durch einen Supervisor überwacht wer- den, kann die eigene Operations- praxis beginnen. In der gynäkologischen Onkologie werden seit dem letzten Jahr eben- falls Operationen mit dem Da Vinci- Roboter durchgeführt. Dr. Clau- dius Fridrich, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe (Die Frauenklinik) und Leiter des Gynäkologischen Krebszentrums, nimmt die Eingriffe selber vor: „Wir entscheiden uns für den Da Vinci vor allem, wenn wir erwarten, dass die Operation komplex wird. Wenn wir uns beispielsweise in sehr en- gen Räumen bewegen müssen, die durch die 3-D-Optik des Sys- tems besser erfassbar sind. Wir machen die Erfahrung, dass die Patientinnen nach den Eingriffen mit dem Heilungsprozess sehr zu- frieden sind.“

Der Da Vinci ermöglich pr zise Schnitte

Das zertifizierte Prostata-Zentrum im Heilig Geist-Krankenhaus setzt die roboterassistierte Operation mit dem Da Vinci X-System bereits seit Jahren ein. Neben radikalen Prosta- takrebsoperationen werden zudem Operationen an der Niere und dem Nierenbecken mit dem Roboter durchgeführt. Im letzten Jahr hat das OP-Team um Dr. Petra Stamm (MBA), Chefärztin der Klinik für Uro- logie, und Dr. Dina Sahi, leitende Oberärztin, zudem erstmalig in Köln eine vollständige Blasenentfernung mit dem Da Vinci vorgenommen. Der Da Vinci unterstützt bei laparo- skopischen Operationen (Eingriff in die Bauchhöhle mittels optischem Instrument) und ermöglicht einen äußerst präzisen minimal-invasiven Eingriff. Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten: Einer Kontrollkonsole, an der der Ope- rateur während des Eingriffs sitzt und die Roboterarme unter visuel- ler Kontrolle über den 3-D-Monitor

steuert. Dann aus einem fahrbaren Stativ mit vier Armen: Drei Arme werden mit Spezialinstrumenten bestückt, der vierte Arm hält die dreidimensionale Kamera, die das Bild in die Konsole überträgt. Seit 2018 wird das Verfahren nun auch vermehrt bei Krebserkrankun- gen des Mast- und des Dickdarms eingesetzt. Die Ärzte am zertifizier- ten Darmzentrum führen unter der Leitung von Prof. Dr. Ernst Eypasch, Chefarzt der Klinik für Chirurgie, Allgemein-, Visceral und Unfallchi- rurgie, die Eingriffe durch. „Mit Hilfe des Roboters können sehr feine Präparationsschritte mit sehr gro- ßer Präzision und in einem sehr klei- nen Operationsgebiet ausgeführt werden. Diese moderne Methode ist vor allem für die Patienten nach der OP, also während der Heilungs- phase, von Vorteil“, erläutert der Chefarzt.

Den Da Vinci im Einsatz sehen sie auf unserem You- tube-Kanal.

Nicht jeder Arzt darf mit dem Da Vinci arbeiten. „Um den Roboter

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