CellitinnenForum 1_2019

Pro

Was machen eigentlich…? Heike Volkmer und Daniel Paehl betreuen Schmerzpatienten

rapie ist die Krankengeschichte zu berücksichtigen. Patienten mit chronischen Schmerzen sind zum Beispiel anders zu behandeln als Patienten, die ‚nur‘ einen post-ope- rativen Schmerz haben. Das Ziel ist aber die Annehmbarkeit des Schmerzes, d.h. 2–3 auf einer Ska- la von 0 bis 10, wobei 0 schmerzfrei bedeutet. Was gehört zu Ihren Aufgaben? Volkmer: Morgens werden die Schmerzpatienten im Rahmen der ärztlichen Visite durch die Anästhe- sisten betreut. Nachmittags gehen wir zu den Patienten. Wir schau- en, ob sie Schmerzen haben und passen die Medikation an. Zudem beurteilen wir die Einstichstellen am Zugang. Liegen Rötungen vor, tau- schen wir ihn aus. Paehl: Die Patienten erhalten Schmerzmittel. Je nach Eingriff vari- ieren die Dosierung und die Art des Zugangs der Pumpe: intravenös an Arm oder Hand, über einen re- gional wirkenden Schmerzkatheter am Hals oder unter dem Arm, oder über einen Katheter im Rücken. Unsere Besuche und die Schmerz- mittelgabe dokumentieren wir, da die Betreuung gemeinsam mit den Anästhesisten erfolgt. Wenn wir die Dosierung anpassen, informieren wir auch die Kollegen aus der Pfle- ge darüber.

Seit wann arbeiten Sie als Pain Nurse?

Volkmer: Seit etwa 2011 betreuen wir die Schmerzpatienten auf den Stationen. Insgesamt sind wir mit der Kollegin Steffi Hilger in der Pfle- ge zu dritt. Paehl: 2011 war die Schmerzbe- treuung ein relativ neues Feld und wir hatten Interesse daran, uns in dem Bereich weiterzubilden. Es lässt sich zudem gut mit unserer Tätigkeit in der Anästhesie verbin- den. Welche Ausbildung haben Sie? Paehl: Wir haben eine mehrtägige Ausbildung zum ‚Algesiologischen Fachassistenten‘ absolviert. Heute heißt das ‚Pain Nurse‘. Dafür muss man schon eine gewisse Berufs- erfahrung als Gesundheits- und Krankenpfleger mitbringen. Wie viele Patienten betreuen Sie pro Woche? Volkmer: Am Anfang der Woche sind es meist nicht so viele, aber wenn im Laufe der Woche die Ope- rationen stattfinden, steigt damit auch die Zahl der zu betreuenden Patienten auf bis zu 15. Paehl: Die Intensität der Betreu- ung variiert ebenfalls, denn das Schmerzempfinden eines jeden Patienten ist sehr unterschied- lich. Eine absolute Schmerzfreiheit ist gewünscht, aber nicht immer umsetzbar. Bei der Schmerzthe-

Heike Volkmer und Daniel Paehl gehören zu den drei sogenann- ten ‚Pain Nurses‘, die im St. Vin- zenz-Hospital die Schmerzpa- tienten betreuen. Am Standort arbeiten sie bereits seit fast zwan- zig Jahren. Schon ihre Ausbildung zum Gesundheits- und Kranken- pfleger haben sie in dem Kölner Krankenhaus absolviert. Die meis- te Zeit ihrer beruflichen Laufbahn sind sie in der An sthesiepflege im OP t tig. Wie sie eine ‚Pain Nurse‘ wurden, erz hlen sie im Interview. Paehl: Eine Pain Nurse betreut Pa- tienten mit Schmerzen nach chirur- gischen Operationen. Dabei geht es darum, das Schmerzempfinden einzuschätzen und die Schmerz- mittelgabe an das Bedürfnis des Patienten anzupassen. Was versteht man unter dem Begriff Pain Nurse?

Vielen Dank für das Interview!

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