CellitinnenForum 1_2019

Medizin | Betreuung

Nierenkranke gut versorgt Neues Department für Nephrologie am Wuppertaler Petrus-Krankenhaus

entnimmt der Nephrologe bei einer Punktion ein kleines Stück Nieren- gewebe. Dafür wird unter örtlicher Betäubung und mit Kontrolle per Ultraschall eine feine Nadel vom Rücken aus zur Niere geschoben. Ein Vorteil der Nieren ist, dass sie sich selbst bei akutem Nierenver- sagen in den allermeisten Fällen wieder erholen, betont Grebe. Gelegentlich reiche es, dass die Patienten nach Rücksprache mit dem Arzt nur auf bestimmte bishe- rige Medikamente verzichten (etwa Schmerzmittel) und für eine kontrol- lierte Zufuhr an Flüssigkeit sorgen. Bei Autoimmunreaktionen helfen bestimmte Medikamente. Nur in schweren Fällen ist eine Dialyse notwendig, sehr selten dauerhaft.

Das Petrus-Krankenhaus in Wup- pertal hat im November ein neues Department für Nephrologie ein- gerichtet; dort werden akute und chronische Nieren-Patienten von erfahrenen Spezialisten betreut. Sechs Dialyseplätze stehen sowohl den eigenen Patienten als auch denen anderer Fachbereiche des Hauses zur Verfügung. Insgesamt verfügt das Department über zehn Betten. Manchmal braucht Departmentlei- ter Dr. Scott Oliver Grebe einen na- hezu detektivischen Spürsinn, denn die Niere lässt sich ihre Geheim- nisse nicht so einfach entlocken. Meist wird erst nach umfangreichen Untersuchungen klar, was die Ursa- che für ein teilweises oder kom- plettes Nierenversagen ist. „Viele Krankheiten wirken sich zusätzlich auf die Niere aus – Diabetiker oder Herzkranke sind zum Beispiel oft auch nierenkrank“, erklärt der Arzt, der auf mehr als 20 Jahre Berufs- erfahrung zurückblicken kann. Ein Großteil seiner Patienten sind äl- tere Menschen. Doch es kommen

auch jüngere, bei denen während einer Vorsorgeuntersuchung be- denkliche Nierenwerte aufgefallen sind. „Gründe können Infektionen, erbliche oder auch autoimmun-be- dingte Krankheiten sein“, so der Departmentleiter. Ein sicheres Sig- nal für eine mangelhaft arbeitende Niere gibt es nicht, nur mögliche Symptome: Wer sehr wenig oder rötlichen Urin ausscheidet, sollte einen Arzt kontaktieren. Auch mor- gendliche Übelkeit, Müdigkeit und ein starker Juckreiz können Zeichen für Nierenprobleme sein. Wenn ein Patient neu zu Grebe kommt, erfolgt zunächst ein aus- führliches Anamnesegespräch. Liegen vielleicht Diabetes oder Bluthochdruck vor? Gibt es erb­ liche Krankheiten in der Familie? Sind Wassereinlagerungen an den Gelenken, die auf eine mangelnde Nierenfunktion hinweisen können? Blut- und Urinuntersuchungen lie- fern ebenfalls wichtige Hinweise, etwa auf Autoimmunerkrankungen, Gefäßentzündungen oder Tumore. Bei dauerhaft unklarer Diagnose

Dr. Scott Oliver Grebe

Department für Nephrologie Petrus-Krankenhaus

Carnaper Str. 48 42283 Wuppertal Tel 202 299–2562

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