CellitinnenForum 1_2019
Idee | Einsatz
Kleine Spende – große Wirkung Ausgediente Brillen helfen Menschen in Not
Wagner. Das sind Geschichten, die die Mitarbeiter zum Weitermachen motivieren. Im letzten Jahr stell- te der Betrieb den „Brillenschlan- gen-Weltrekord“ auf: 3.597 Meter erreichten die mit Kabelbindern ver- knüpften Gestelle. Das reichte für einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde. Die Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen haben bisher 3.000 Bril- len über das Katholische Blinden- hilfswerk nach Koblenz geschickt. Die Aktion läuft weiter, das heißt, alle Einrichtungen nehmen ausge- musterte Sehhilfen an. Auch Hör- geräte, für die es keine Verwendung mehr gibt, werden gesammelt, in Kooperation mit den Hörakustikern von ‚Hear Vietnam‘ gereinigt und an Bedürftige nach Asien verschickt. Mehr über die Projekte erfahren Sie unter: www.brillenweltweit.de www.hearvietnam.blogspot.com/
Mitarbeiter von ,BrillenWeltweit‘ nehmen die erste Sortierung vor
Seit bald drei Jahren sammeln die Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria fleißig Bril- len, die dann aufbereitet in Länder geschickt werden, in denen sich die Menschen kaum eine Lesehilfe leisten können und, je nach Um- fang der Fehlsichtigkeit, von der gesellschaftlichen Teilhabe ausge- schlossen sind. Doch was passiert mit den Brillen, wenn sie gesäubert und sicher verpackt das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria verlassen, bis sie schließlich ihren Empfänger erreichen? Das ehrenamtliche Projekt ‚Brillen Weltweit‘ betreibt in Koblenz die europaweit größte Recycling-Sta- tion für Sehhilfen. Mehr als 600.000 Brillen pro Jahr, Tendenz steigend, werden in den dortigen Werkstät- ten gesammelt, aufbereitet und sortiert. Initiator und Mitbegründer des Projekts ist Johannes Klein.
Unterstützt wird er von Carlo Wag- ner, Augenoptikermeister, der seine fachliche Kompetenz ehrenamtlich zur Verfügung stellt und das Projekt zu dem machte, was es heute ist. 30 Mitarbeiter eines Integrations- betriebes arbeiten mittlerweile für ‚BrillenWeltweit‘. Ab Koblenz gehen die Brillen dort- hin, wo sie benötigt werden. Carlo Wagner begleitet einige dieser Rei- sen, beispielsweise nach Indien. Im dortigen ‚Eye Camp‘ wurden in drei Wochen über 20.000 Patien- ten von 30 Augenärzten und Op- tikern versorgt. Organisation und Logistik allein waren schon eine Meisterleistung. „Ich erinnere mich gut an eine 45-jährige Patientin, der ich eine Sehhilfe in der Stärke von 19,7 Dioptrien anpasste. Für die- se Frau geschah ein Wunder. Zum ersten Mal in ihrem Leben konnte sie ihre Umwelt erkennen“, erzählt
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