CellitinnenForum_2_2021
KOMPETENZ
KOMPETENZ
#Minimalinvasiv – Zusammenarbeit im Team
Sprechstunde per Video- konferenz: Yvonne Win- gen ist aus der WG zuge- schaltet und bringt Ärzte und Therapeuten mit dem Laptop zum Patien- tenbett.
‚Betriebsanleitungen‘ für eine andere Form des Miteinanders. S eit 2019 beschäftigen wir uns in den Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen
zur hl. Maria mit dem Thema New Work. New Work verstehen wir als Sammelbegriff für zukunftswei- sende und sinnstiftende Arbeit. Die Methode ist kein Programm, sondern eine Frage der Haltung, Kultur und Führung. Konkret ver- stehen wir darunter: eine vertrau- ensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die Erweiterung der Entscheidungs- und Gestaltungs- spielräume auf der Ebene der ei- genen Organisationseinheit, die Förderung der persönlichen Ent- wicklung im Sinne von persönli- cher und methodischer Kompe- tenz und die kollegiale Beratung und Förderung der beruflichen Autonomie. Vertrauen ist die Grundlage für kollegiale Zusammenarbeit und Kommunikation. Sie setzt Ehr- lichkeit, Respekt, Wertschätzung und Transparenz voraus. Das Er- weitern der Entscheidungs- und Gestaltungsspielräume bedeutet für den Mitarbeiter oft ein Mehr an Verantwortung. Entscheidun- gen zu treffen, neue Kommunika- tionsstrukturen aufzubauen, Kon- flikte im Team zu lösen oder sich
Televisite in Beatmungs-WG UmdieVersorgung dauerhaft zu beatmender Patienten zu gewährleisten, geht die Klinik für InnereMedizin und Pneumologie des Kölner St. Marien- Hospitals gemeinsammit demMVZ St. Marien BergheimneueWege.
F ür dauerhaft beatmungs- pflichtige Patienten bieten so- genannte Beatmungs-WGs häufig die Möglichkeit, ein neues zu Hause zu finden. In solchen Wohn- gemeinschaften werden sie rund um die Uhr von einem Pflegedienst versorgt. Zum Beispiel in einem Haus des Pflegedienstes ‚Pflege- bande GmbH‘ in Köln-Hahnwald. Da eine fachärztliche Visite durch Lungenfachärzte nicht immer vor Ort stattfinden kann und gerade in Corona-Zeiten schwierig ist, wird in regelmäßigen Video-Sprechstun- den die Behandlung der Patienten besprochen. Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Pneumologie Dr. Andreas Schlesinger, Ober- ärztin Dr. Yasemin Rüß und die
oder die Beatmungsparameter an- gepasst werden müssen.
Atmungstherapeuten des Kran- kenhauses geben dabei Tipps zur Hilfsmittelstellung und Medikation oder schauen, ob die Beatmung
Um den persönlichen Kontakt si- cherzustellen, wird jeder Patient vorab vor Ort besucht. Während der Televisite, per Online-Konfe- renz, geht die Pflegedienstleiterin in der Beatmungs-WG, Yvonne Wingen, mit dem Laptop von Bett zu Bett. So wird jeder Patient in- dividuell mit seinen aktuellen Be- dürfnissen oder Problematiken in seinem Zimmer besprochen. Die Pflegebande ist einer von mehre- ren Pflegediensten, mit denen auf diese Art der Kontakt zu intensiv- pflegebedürftigen Patienten über die Behandlung im Krankenhaus hinaus gehalten wird. (N.H.)
kollegial auszutauschen setzt persönliche und methodische Kompetenzen voraus. Deshalb haben wir in der Projektgruppe ‚Wegbereiter‘, die aus Vertretern verschiedener Berufsgruppen besteht, gemeinsam überlegt, was die Mitarbeiter und Teams unterstützen könnte. So sind die #Minimalinvasiv entstanden, also kleine ‚Eingriffe‘, die ohne großen Aufwand von jedem Team aus-
probiert und angewandt werden können. #Minimalinvasiv sind als kurze ‚Betriebsanleitungen‘ auf einer Din A 4 Seite dargestellt oder schon als Kurzvideo verfüg- bar. Im Mitarbeiterportal finden sind inzwischen 19 Anleitungen, hinterlegt zu den Schwerpunkten Selbstorganisation/ Selbstverant- wortung, Entscheidungen treffen und Kommunikation/Konflikte im Team lösen. (A.K.)
In derWG sind die Patienten in hellen und freundlichen Räumen untergebracht.
Grafik: Getty Images
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CellitinnenForum 02 | 2021
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