CellitinnenForum 4_2019_
Editorial
Liebe Leserinnen, Liebe Leser, die Ihnen vorliegende Ausgabe des CellitinnenForums befasst sich im Titelthema mit der Spiritualität. Als dieses Thema in der Redaktions- konferenz vorgeschlagen wurde, war mein erster Gedanke: „Wohin soll das führen?“ Wir fingen an, das Thema ein- und abzugrenzen, es aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und einzuordnen. Dabei führte mir das Nachdenken über die Wurzeln meines Glaubens noch- mals klar vor Augen, was mich antreibt und im Alltag trägt, ob im Büro oder zu Hause. Ich bin dankbar, eine spirituelle Heimat zu haben. In meinem Fall sind es der Bezug zu Gott und die Zugehörigkeit zur Katholischen Kirche. Nicht jeder kann auf ein solches Fundament zurückgreifen. Viele sind Suchende, im Extremfall wie das amerikanische Ehepaar, das ich vor einigen Monaten auf einer Geburtstagsfeier traf. Sie hatten bisher noch keinen Anker gefunden, der ihrer Spiritualität Halt und Richtung gege- ben hätte: Sie, katholisch getauft und erzogen, er, in eine den Glauben praktizierende jüdische Familie hineingeboren, hatten in den Jahren ihrer Ehe viel versucht – von atheistisch und esoterisch über evangelikal bis griechisch-orthodox. Doch bisher war es ihnen nicht gelungen, mit ihrer Spiritualität Fuß zu fassen, obwohl sie ein inneres, nicht zu erklärendes Bedürfnis nach Wahrheit und Erkenntnis spürten. Und so suchen sie weiter, momentan in der ukrainisch-orthodoxen Kirche. Spiritualität scheint viele Menschen zu bewegen, auch wenn sie, wie eben beschrieben, nicht immer einen Platz zum Ankern findet. Doch tief verwurzelt und auf festem Grund stehend, hat sie Auswirkungen auf unsere Haltung und unser Verhalten. So entwickelten die Cellitinnen zur hl. Maria aus ihrem Glauben und dem Gebet heraus die Kraft, sich um Menschen, besonders um Alte, Kranke und Notleidende zu kümmern. Diese Haltung wollen wir in unseren Einrichtungen bewahren. Mag es uns auch nicht immer perfekt gelingen, so setzt sich doch jeder Mitarbeiter an seiner Stelle dafür ein, nach dem Vorbild der Cellitinnen den Patienten, Bewohnern und Kollegen aufgeschlossen und respektvoll zu begegnen.
Ihr
Thomas Gäde Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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CellitinnenForum 4/2019
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